Intern
Philosophische Fakultät

Von Ankara bis Kars: Kulturlandschaft Osttürkei

Studentischer Reisebericht über eine Exkursion des Instituts für Altertumswissenschaften unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Schachner (DAI Istanbul und JMU Würzburg)

17. Mai 2024

Alle exkursionsbegeisterten Personen, eingeschlossen Herrn Gruber, bestiegen pünktlich um 11.00 Uhr auf der Talavera mit Koffern, Rucksäcken, Taschen zwischen XS und XXL-Umfang die Zubringerbusse in Richtung Frankfurt Flughafen. Da alle online eingecheckt hatten, konnten wir in Ruhe auf den Abflug warten. In Ankara empfing uns am Abend Herr Schachner vom DAI am Flughafen, wo uns der Tourbus aufnahm. Er war ein geräumiger, und wie sich bald herausstellen sollte, geländegängiger Bus mit einem gelassen wirkenden Fahrer am Steuer, der sich im Verlauf der Tage das Prädikat „abenteueraffin und erstaunlich belastbar“ verdiente.

18. Mai 2024

Nach kurzer Nacht im Hotel liefen wir unser erstes Ziel an, das fantastische Museum „Anadolu Medeniyetleri Müzesi“. Funde aus der Jungsteinzeit in Südwestanatolien, aus Çatalhöyük und Hacılar Höyük zogen unsere Blicke gebannt auf sich. Insbesondere die Wandmalereien, mit roter, rosa, brauner, schwarzer und weißer Farbe auf beigem Lehmziegelverputz aufgebracht, regten zum Verstehen an. Einige Stunden lang hielten uns weitere bemerkenswerte Exponate gefangen.

Gegen Mittag stiegen wir zur mächtigen Burg auf, wo man in den Mauern auffallende Steine, Spolien, aus den Überresten des römischen Theaters, verbaut sehen kann. Römisches in Ankara? Nachdem das Reich der Galater im Jahr 25 v. Chr. römische Provinz geworden war, bauten die Römer Ancyra zu einem wichtigen Handels- und Verwaltungszentrum aus. Der Tempel der Roma und des Augustus wurde errichtet, der in Teilen heute noch steht. Weltweit einzigartig ist die griechische Inschrift an der Wand, „Res gestae divi Augusti“, der Rechenschaftsbericht des ersten römischen Kaisers.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir Alacahöyük. Aus einer Siedlung der vorindogermanischen Hattier der Frühen Bronzezeit (ca. 2300-2100 v.Chr.) liegen hier 13 Grabstellen ihrer Fürsten. Die kunstvoll gearbeiteten Bronzestandarten, heute im Museum in Ankara, und reiche weitere Beigaben aus Gold, Silber, Elektron und Edelsteinen stammen aus diesen Fürstengräbern. Selbstverständlich mussten wir die Poterne, wohl aus hethitischer Zeit, noch testen, bevor der Bus uns nach Boğazköy brachte zu einem köstlichen Abendessen, für uns zubereitet vom Koch des Grabungshauses.

19. Mai 2024

Ein Tag von morgens bis abends in Boğazköy-Ḫattuša, der ungemein beeindruckenden Hauptstadt des Hethiterreiches. Da die Ausgrabungen vom Deutschen Archäologischen Institut geleitet werden, hatten wir mit dem Grabungsdirektor, Herrn Schachner, den Fachmann par excellence an unserer Seite. So genossen wir mit ihm den Aufstieg in den von Jürgen Seeher rekonstruierten Teil der Stadtmauer. Das Bild der unglaublich ausgedehnten Ausgrabungsfläche machte uns zu Statisten, der Blick schweifte von der Unterstadt über den Großen Tempel hinauf zu den höchsten Felsspitzen. Zu den Gipfeln kletterten wir nicht ganz, immerhin aber zu einer Grabungsstelle unseres Archäologen Martin Gruber. Mit Spannung erwarten wir, dass dort im August 2024 Lukas als 'Azubi' die Fundamente des Tempels Nummer 33 freilegen wird.

Zunächst aber stapften wir über Stock und Stein weiter nach Yerkapı, einem spektakulären Platz, zum Wall mit Stadtmauer und zwei Fußgängertoren. Im Lichtkegel unserer Handylampen suchten wir in der Poterne die Felswände ab nach den angekündigten Hieroglyphenzeichen. Tatsächlich. Etliche der 250 blieben uns zwar verborgen, aber erstaunlich viele konnten wir entdecken, darunter: „Weg zum Berg Tuthalija“? Beim Abstecher zur Büyyükale führte uns Herr Schachner die Ergebnisse der neuen Grabungen vor Augen, nämlich eine wesentlich dichtere Bebauung des oberen Burgplateaus in der hethitischen Zeit als bislang angenommen.

Zur Abrundung des Tages besuchten wir das Museum neben dem Grabungshaus mit den wichtigsten Fundstücken aus der langen Abfolge der Kampagnen. Auch hier faszinierten uns das Geschick und der Ideenreichtum der Menschen, die sie unter den Bedingungen der Landschaft und des Klimas ihr Leben meistern ließen. Doch schließlich lockte uns ein köstlicher Duft zügig hinüber in den Hof. Köfte, Börek, Mercimek Çorbası, Pide, Domates, Sakız Kabağı, Dolmalık Biber …. Ein Festschmaus nach dem heißen Tag.

20. Mai 2024

Im Museum in Çorum fielen uns sofort die beiden Reliefvasen von Hüseyindede aus der Frühzeit des Hethiterreiches auf. Von den vier Bildreihen des einen Gefäßes sind drei Teilstücke erhalten, die eine männliche Figur, wohl einen Koch, und zweihenklige Kochtöpfe zeigen, wie sie aus der Zeit der assyrischen Handelskolonien bekannt sind. Die Motive zeigen kultische Handlungen, Opferszenen und Festlichkeiten mit Akrobaten, z.B. einem Stierspringer, mit Tänzern und Musikern.

In Ortaköy-Šapinuwa, einer hethitischen Residenzstadt, wurden wir vom dortigen Team herzlich empfangen mit einem Glas Tee und feinen Keksen in einer schattigen Weinlaube. Auf der weiten Fläche dann lag beeindruckend das Gebäude A vor uns mit einer Grundfläche von ca. 2500 m2. Wirtschaftsräume schließen sich an, ca. 40 Vorratsgefäße, sog. Pithoi sind noch zu sehen.

Amasya war das letzte Ziel des Tages, ein sehr malerisches Städtchen im Tal des Yeşilırmak mit den Felsgräbern der Könige von Pontus. Drei der fünf Gräber sind über zwei separate, in den Felsen gehauene Treppen zu erreichen, die wir neugierig bestiegen. Die großen steinernen Grabkammern innen sind 8 bis 15 m hoch, leer bis auf die Überreste der dort nistenden und ruhenden Vögel. Eine Inschrift hätten wir sehr gerne gefunden, wären allerdings auch mit Grabbeigaben zufrieden gewesen.

21. Mai 2024

Am Morgen folgte der Besuch der Sultan Beyazıt II Cami (1486), Amasyas größtem Moscheekomplex mit Medresse, Brunnen, Imaret (Suppenküche) und Bibliothek. Überraschend bunt und lebhaft schmücken die Wandmalereien von Amasya die Decke des Brunnens auf dem Vorhof, der von fantastischen alten Platanen beherrscht wird. Im weiten Gebetsraum, der eine gelassene Ruhe ausstrahlt, fallen besonders reich verzierte Holzschnitzereien ins Auge.

Über Kayalıpınar fuhren wir weiter nach Sivas. Die bekanntesten Ausstellungsstücke des dortigen Museums stammen aus hethitischer Zeit. Dazu gehören unter anderem die Reliefs aus Kayalıpınar und seiner Umgebung, sowie ein goldener, mit Hieroglyphen beschrifteter Siegelring aus der Umgebung von Kangal. Interessant fanden wir auch die Rekonstruktion einer Brauerei mit vielen Gefäßen zur Bierherstellung aus Kuşaklı. Aus der osmanischen Epoche konnten wir hauptsächlich Grabstelen sehen.

22. Mai 2024

Nachdem wir viele Funde aus Kuşaklı-Sarissa im Museum Sivas bereits bestaunt hatten, stiegen wir gespannt auf das Plateau, inmitten einer Steppenvegetation, wo die Oberstadt lag. Ungewöhnlich axial angeordnete Wege ließen erkennen, dass die Stadt ein planmäßiger Neubau der Hethiterzeit war. Hier hat der hethitische Großkönig den Wettergott in besonderen Ritualen verehrt. Zum Teich-Heiligtum auf dem gegenüberliegenden Hang konnten wir leider nicht laufen. Aber die bedeutenden Bauwerke der Stadt lagen im Fundament vor uns: Das sogenannte Gebäude C mit einer Grundfläche von 4660 m² über den gesamten Südwesten der Akropolis. Wahrscheinlich handelt es sich um den Tempel des Wettergottes. Von 1993 bis 2004 wurde das Gelände in jährlichen Kampagnen unter Leitung von Herrn Müller-Karpe ergraben, einige Jahre arbeitete auch Herr Schachner vor Ort.

Im Norden der Stadt wurde ein weiterer Tempel gefunden mit zahlreichen Siegeln. In unmittelbarer Nähe zu diesem Gebäude stand die Karawanserei. In einem Gebäude in der Innenstadt mit einem Badezimmer fand sich ein Keilschriftarchiv. Ob hier ein Priester wohnte? Die Texte weisen überwiegend religiöse Inhalte auf. Besonders interessant an Ort und Stelle waren Herrn Schachners Erläuterungen der verschiedensten Forschungsbereiche, wie z. B. Geophysik, Archäobotanik, Osteologie, Geografie und Dendrochronologie, in einem interdisziplinären Ansatz, um ein möglichst umfassendes Bild der vergangenen urbanen Gemeinschaft des 2. Jahrtausends v. Chr. zu erlangen.

Später erkletterten wir ohne Weg und Steg die jüngste Grabung (seit 2022) unter Leitung von Paul Mielke, Münster, unterstützt von der DOG, auf dem 67 km² großen Basaltplateau des Karaseki, Havuz-Aslantaş. Ein faszinierend weiter Blick öffnete sich, als wir am Rand der nordwestlichen Einbuchtung des Plateaus oben standen. Der Ort scheint prädestiniert für eine Siedlung, zumal reiche Wasservorkommen in der Nähe nutzbar sind. Die bisherigen Funde lassen auf eine eisenzeitliche Besiedlung schließen. Neben einer Oberstadt mit wahrscheinlich zwei Burgen vermutet man eine Unter- und eine Vorstadt. Es wird spannend werden im Verlauf der nächsten Kampagnen bis 2025.

Divriği mit dem seldschukischen Gebäudekomplex bestehend aus einer Moschee und einem Krankenhaus vom Anfang des 13. Jahrhunderts war unsere nächste Station. Wie an den Tagen bisher meinte es die Sonne überaus gut mit uns, so dass jegliches Schattenfleckchen willkommen war, ganz besonders auf dem großen freien Platz rund um den riesigen Gebäudekomplex. Besonders imposant und von herausragender künstlerischer Meisterschaft fielen das Nord- und das Westportal der Moschee ins Auge. Am Nordtor sahen wir geometrische und teilweise vollplastisch aus der Fläche treten florale Ornamente, an mehreren Stellen überrankende Pflanzenteile, ein riesiges Lebensbaummotiv.

Das Westportal wirkte bescheidener, es ist klar, eher geometrisch ornamentiert, mit einem teppichartigen Muster. Vielfältige Muqarnas in den beiden Portalgewölben unterstreichen an den monumentalen Eingängen den ungemein reichen Eindruck.

Bedingt durch die hohe Temperatur freuten sich die meisten von uns auf eine Dusche im nahen Hotel. Lediglich ein Grüppchen Unerschrockener unter Leitung von Herrn Schwemer ließ sich den Aufstieg zur Festung nicht ausreden. Hellauf begeistert und mehr als zufrieden kehrten sie von der Klettertour nach zwei Stunden zurück ins Tal, staubig und lechzend nach einer eiskalten Erfrischung.

23. Mai 2024

Da der Karanlık Kanyon mit unserem Bus fahrtechnisch nicht zu erreichen war, führte uns die landschaftlich sehr reizvolle Strecke auf direktem Weg nach Erzincan in das ostanatolische Hochland. Es wurde merklich kühler und frischer. Am Ufer des Euphrat ließ uns die Sultan Melik Türbesi den nächsten Stopp einlegen. Das Grabmal von Sultan Melik thront auf einer felsigen Plattform, ein achteckiges Bauwerk komplett aus Ziegeln gemauert, sogar die Decke und die Mittelsäule. Unser nächstes Ziel, Altıntepe, der Siedlungshügel mit einer befestigten urartäischen Residenz war leider deutlich mit Zaun abgesperrt.

Wir fuhren weiter nach Mama Hatun. Die Mama Hatun Kümbeti, bestehend aus einer Kümbet, einer Karawanserei, einem Bad und einer Moschee, wurde von Mama Hatun an der Karawanenroute Erzurum-Erzincan errichtet. Nach einem kurzen Stopp an der Aleksandr Nevski Kilisesi, Oltu, deren Renovierung zumindest als nichtgelungen bezeichnet werden kann, erreichten wir Erzurum. Im Museum in Yakutiye begegnete uns Mama Hatun in Person, daneben reiche Exponate der urartäischen Kultur, Taş Baba, mobile Herdstellen, Inschriften, die wir in Ruhe bestaunen konnten, denn draußen plätscherten ohne Unterbrechung heftige Regenschauer. Am Abend gelang uns doch noch ein trockener Spaziergang zum Yakutiye Kent Meydanı und später zu einem leckeren Abendessen.

24. Mai 2024

Nach einem köstlichen, reichhaltigen Frühstück fuhren wir durch das Tal des Tortum Çayı auf schmalem Sträßchen nach Bağbaşı, zum ehemaligen Muttergotteskloster mitten in einem Wäldchen. Durch das halb zerstörte Torgebäude öffnete sich uns der Blick auf die imposante Kreuzkuppelkirche. Auf der Südseite thront über dem Doppelfenster ein Adler, der mit seinen Klauen einen Stier gepackt hält.

Von dort war es nicht weit zum Dorf Çamliyamaç, wo wir das Öşk-Kloster anschauen wollten. Der beeindruckende georgische Kirchenbau stammt aus dem 10. Jh. Am Portal entdeckten wir die Stiftungsinschrift mit roter Farbe. Zwar ist ein Großteil der Kuppel eingestürzt, tiefe Risse spalten die mächtigen Wände, aber dennoch beeindruckte uns der gewaltige Bau bereits von außen tief. Entlang der Absperrung suchten wir den Pfad zu den Ruinen des großen, heute dachlosen Refektoriums des Klosters und an dessen Nordende zu den Resten des Skriptoriums. Zurück am Hauptportal bekamen wir tatsächlich trotz Baustelle die Chance, das Innere des gewaltigen Kirchenraums zu betreten. Inmitten des Gewirrs von unzähligen Gerüststangen, stützenden Podesten und Leitern erkannten wir kräftige Säulen, teilweise am Schaft verziert mit Palmetten und Reliefdarstellungen auf dem Kapitell. Nur schwer kann man sich vorstellen, dass diese Kirche tatsächlich rekonstruiert werden kann.

Bei unserer Weiterfahrt in Richtung Erzurum verdunkelte sich der Himmel zusehends. Die Straßen wurden schmaler, endeten in Feldwegen ohne Asphalt. Unser tapferer Fahrer mühte sich ernsthaft, schaffte eine Wende und entließ uns für das letzte Stück zu Fuß in Richtung auf eine Burgruine. Leichter Regen setzte ein und wandelte die Erde in dicken, rutschigen Schlamm. Nicht schlimm, wir konnten den Fundort vor uns sehen! Allerdings auch eine schwarze Wand, die am Himmel auf uns zurollte, begleitet von noch fernem Donnergrollen. Unsere Schuhe gewannen rasch an Gewicht, schmatzende Geräusche reihum, der Donner schwoll an, von leichtem Regen nichts mehr zu spüren. Wir mussten sofort zurück, so sicher wie irgend möglich. Tropfnass und mit verschlammtem Schuhwerk erreichten wir den Bus, bevor das Gewitter mit Sturm und Hagel losbrach. Der Busfahrer ließ uns kommentarlos zusteigen. Schroffe Felsen säumten die Straße bei der Weiterfahrt im Regen über die Passhöhe. Dann öffnete sich eine weite Ebene, bis die Stadt Kars in 1768 m Höhe ins Blickfeld kam.

Eine Vielzahl von Architekturstilen prägt das Stadtbild, wobei vor allem die russische Architektur vom Ende des 19. Jh. hervorsticht. Unser erster Gang am Nachmittag führte in die Kathedrale von Kars, die erstaunlich viele Besitzwechsel erlebt hat. Anfangs eine armenisch-apostolische Kirche, dann unterschiedliche Moscheen, russisch-orthodoxe Kirche, Lagerräume, Museum und seit einigen Jahren “Kümbet-Moschee“.

25. Mai 2024

Früh am Morgen starteten wir in den überaus interessanten Tag mit dem Besuch im Kars Museum. Funde aus dem Paläolithikum, der Bronzezeit, der Urartu-Kultur faszinierten uns, aber auch ethnographische Zeugen ihrer Zeit, wie regionale Trachten, Teppiche, sowie Utensilien des täglichen Lebens. Im Außenbereich waren besonders eindrucksvoll die armenischen Haçkar-Gedächtnissteine zu bestaunen.

Das letzte große Highlight der Exkursion, mit Spannung erwartet, stand nun bevor: Ani, die tote Stadt auf türkisch-armenischem Grenzgebiet. Von der einstigen Großstadt, am Handelsweg zwischen Persien und dem Schwarzen Meer gelegen, war auf den ersten Blick nichts zu erkennen. Reste einer trutzigen Stadtmauer begrenzten den Eingang in die weite Ebene durch das Stadttor. Das gesamte Plateau ist umgeben von einer tiefen Schlucht. An den gegenüberliegenden Hängen konnten wir Eingänge zu Höhlen sehen, die in früheren Tagen bewohnt waren. Weit verstreut liegen die Überreste der einst mächtigen, und in Teilen heute noch sehr beeindruckenden Gebäude. Die Menuçehr-Moschee, wahrscheinlich im 11. Jh. erbaut, liegt unmittelbar am Abhang. Wahrscheinlich um 1000 wurde die Kathedrale von Ani oder Kathedrale der heiligen Jungfrau erbaut, mindestens aber zweimal von Erdbeben stark zerstört. Neben all der architektonischen Pracht war es herrlich zu sehen, wie sehr die Natur mit Moosen und Flechten das Dach im Lauf der Jahre für sich reklamiert und bewachsen hat. Die Reste der kreisrunden Erlöserkirche liegt beinahe komplett in Ruinen. Nur einen Teil sahen wir noch stehend, eine Vorhalle mit einer Kuppel auf vier Säulen.

Entgegen der ungemütlichen Wettervorhersage konnten wir einige Stunden das imposante Gelände durchstreifen, bis uns schließlich der Regen zum Aufwärmen und Genießen ins Café trieb. Nach der Rückfahrt blieb uns ausreichend Zeit, die Festungsanlage in Kars zu besteigen und Abschied zu nehmen von der weiten, baumlosen Ebene.

26. Mai 2024

Der Flughafen Kars-Harakani erwartete uns am Morgen für den Rückflug über Istanbul nach Frankfurt, eine letzte Fahrt mit unserem zuverlässigen Fahrer, der sicher froh war, sein Zuhause in Kars zu erreichen. Nach dem Gruppenfoto vor dem Flughafengebäude verabschiedeten wir uns im Gebäude von denen, die über Ankara den Heimflug antraten.

Fantastische, bemerkenswerte Einblicke und Erlebnisse liegen hinter uns, wollen noch sortiert und nachgearbeitet werden. Neben Herrn Schachner bedanken wir uns bei Herrn Gruber, Herrn Schwemer und besonders auch bei Sevgül Çilingir-Cesur, Professorin an der Universität Çeşme, Gastwissenschaftlerin an der Universität Würzburg und zugleich akkreditierte türkische Führerin. Von Herzen großer Dank an alle!