Exkursion nach Magdeburg und Halberstadt
24.06.2019Anfang Juni ist eine Gruppe von Studierenden und Dozierenden des interdisziplinären Masterstudiengangs nach Sachsen-Anhalt gefahren, um dort mehr zum Thema Provenienzforschung und Projektförderung zu erfahren.
Am ersten Exkursionstag haben wir den Verwaltungssitz des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (DZK) besucht. Das DZK ist für die Vergabe und Verwaltung von Forschungsprojekten zur gezielten Provenienzforschung verantwortlich. Die Mitarbeiter*innen haben uns detailliert ihre Aufgaben beim Zentrum vorgestellt, darunter unter anderem die LostArt Datenbank und den neu eingerichteten Förderbereich „Koloniale Kontexte“.
Nach einer Übernachtung in Magdeburg sind wir weiter in den 50 Km entfernten Ort Halberstadt gefahren. In der beschaulichen Kleinstadt am Rande vom Harz haben wir ein interessantes Projekt zur Rekonstruktion einer ehemaligen Barocksynagoge kennengelernt.
Bei einer beeindruckenden Führung durch das jüdische Stadtviertel durften wir mehr über die Geschichte dieses Ortes erfahren, insbesondere über die Schatten der NS-Diktatur. Neben Einzelschicksalen wurde uns ausführlich über die Plünderung und Zerstörung der alten Synagoge in der Reichspogromnacht vom 09. November 1938 erzählt.
Ein vom DZK gefördertes Forschungsprojekt zielt nun darauf ab, das Inventar der Synagoge zu rekonstruieren. In kleinteiliger Arbeit wird hierbei auf Grundlage alter Fotos ermittelt, was für Objekte sich in der Synagoge befunden haben.
Wir danken ganz herzlich dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste und der Moses-Mendelssohn-Akademie für die interessanten zwei Tage und wünschen beiden Organisationen viel Erfolg bei ihren Vorhaben!