Intern
Museum und alte Kulturen

WiSe15/16

DAAD-Projekt mit Ägypten für 2 Jahre verlängert


Das DAAD-Projekt „Kulturgut bewahren, Bewusstsein bilden, Breitenwirkung entfalten“ von Ägyptologie und Museologie wurde soeben für zwei weitere Jahre verlängert.

Der neue MA-Studiengang "Museum und alte Kulturen" kann also vorraussichtlich ab dem Sommersemester 2016 nicht nur starten, sondern wird von einem Studierenden- und Dozentenaustausch zwischen JMU und der Helwan University in Kairo flankiert. In diesem Zusammenhang finden gerade intensive Gespräche mit diversen Museen mit wegen einer möglichen Zusammenarbeit statt, u.a. mit dem Reiss-Engelhorn-Museum und dem Technoseum in Mannheim.

Gelungener Auftakt des Studiengangs

Ein straffes Programm erwartete die Delegation und die Studierenden aus Ägypten in den Tagen vom 12-14. November. Den Beginn kennzeichnete am Donnerstag die Unterzeichnung des "Memorandum of Understandig" im offiziellen Rahmen zwischen der Helwan University Kairo und der JMU Würzburg. Am gleichen Abend fand der Festakt zur Besiegelung der Hochschul-Partnerschaft statt. Den Festvortrag hielt die Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts, Prof. Dr. Dr. h. c. Friederike Fless unter dem Titel „Das bedrohte Welterbe - Archäologie in Zeiten von Krisen“.
Freitags führte eine gemeinsame Fachexkursion nach Mannheim in das Technoseum und das Museum Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen. Den Abschluss bildete am Samstag das Symposium „Perspektiven und Herausforderungen von Antikenmuseen“ im Martin von Wagner-Museum. 

Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Gästen, Rednern, Helfern und unseren ägyptischen Partnern für den gelungenen Auftakt und freuen uns schon auf die weitere Zusammenarbeit!

Uni kooperiert in Museologen-Ausbildung mit Kairo

Die Museologie und Ägyptologie der Uni kooperieren mit der ägyptischen Helwan University. Diese Zusammenarbeit wird vom DAAD im Rahmen des Projektes "Kulturgut bewahren, Bewusstsein bilden, Breitenwirkung entfalten" gefördert.

Das Ziel der Partnerschaft ist die Ausbildung von Experten, die helfen, die umfangreichen Kulturgüter des Nahen Ostens zu bewahren. Seit der Jahrtausendwende hat die ägyptische Altertümerverwaltung landesweit große Museumsprojekte auf den Weg gebracht. Sie sollen das kulturelle Erbe Ägyptens von der Antike bis zur islamischen Zeit präsentieren. Der gesteigerte Bedarf an gut ausgebildeten Museumsmitarbeitern kann aber vor Ort kaum gedeckt werden.

Dual-Master-Programm "Museum Studies Helwan–Würzburg"

Aus diesem Grund hat die Helwan University (HU) in Kairo den Masterstudiengang "Museum Studies" eingerichtet und gleichzeitig einen deutschen Partner gesucht, der ihr bei diesem Ziel hilft. So wird nun in Kooperation von Museologie und Ägyptologie der Uni Würzburg ein gemeinsames Projekt initiiert: Das Dual-Master-Programm "Museum Studies Helwan–Würzburg" soll Ägypten helfen, Anschluss an die internationalen Entwicklungen im Bereich des Museumswesens und der -ausbildung zu erlangen.

Der Master wird den vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Masterstudiengang "Heritage Conservation and Site Management" von HU und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus ergänzen. Zugleich entsteht im Rahmen des Strukturaufbaus ein im arabischen Raum einzigartiges "Center of Heritage and Museum Studies."

Mit Mitteln aus der deutsch-arabischen  Transformationspartnerschaft des Auswärtigen Amtes fördert der DAAD nun das Vorhaben an der Universität Würzburg mit zunächst rund 90.000 Euro für 2015. "Wir werden jedoch bald den Antrag für das zweite Jahr angehen", sagt Professor Martin Stadler,  der den Lehrstuhl für altägyptische Kulturgeschichte in ptolemäisch-römischer Zeit an der Uni Würzburg innehat. Er leitet gemeinsam mit Guido Fackler, Professor für Museologie und materielle Kultur, das DAAD-Projekt. In diesem Zusammenhang strebe man zudem an, Stipendien für deutsche und ägyptische Studierende anzubieten. 

Gleichberechtigte Partnerschaft mit Studierenden- und Dozentenaustausch

Der neue internationale Masterstudiengang wird im Sinne einer gleichberechtigten Hochschulpartnerschaft mit Studierenden- und Dozentenaustausch etabliert. Dabei unterstützt das Deutsche Archäologische Institut Kairo das Projekt, indem es den Studierenden die Mitarbeit bei Grabungen anbietet. Die deutsch-ägyptische Zusammenarbeit von Museologen und Ägyptologen bei der musealen Erschließung der ägyptischen Geschichte kommt nicht nur dem Wissenstransfer und der Netzwerkbildung zugute. "Auch der Tourismus und die Wirtschaft profitieren davon", sagt Stadler. 

Fackler betont, dass sich die Arbeit der Kooperation auch stark an die ägyptische Bevölkerung richte. Hierbei stünden innovative museale Präsentationsformen und partizipative Ansätze im Mittelpunkt. So verschaffen die Absolventen als Multiplikatoren dem Schutz und der Pflege des immensen kulturellen Erbes eine größere öffentliche Akzeptanz.

Damit zielt dieses Projekt auf die grundlegenden Aufgaben "Kulturgut bewahren, Bewusstsein bilden, Breitenwirkung entfalten" und leistet einen "wichtigen Beitrag zur geistig-kulturellen Entwicklung und zur Stabilisierung der prekären Lage in dieser post-revolutionären Phase Ägyptens", sagt Stadler. 

Im Rahmen dieser Hochschulpartnerschaft werden Studierende eines neuen museologischen Masterstudiengangs  ab 2016 ein Auslandssemester in Ägypten verbringen.

Kontakt und weitere Informationen:

Professor Martin Stadler
Lehrstuhl für Ägyptologie
T.: +49 931 31-82787, E-Mail: martin.stadler@uni-wuerzburg.de

Professor Guido Fackler
Professur für Museologie
T.: +49 931 31-85607, E-Mail: guido.fackler@mail.uni-wuerzburg.de

Website der Ägyptologie und der Museologie sowie der Helwan University.

Der obige Text entstammt einer Pressemitteilung der Universität Würzburg vom 1. April 2015. )

Würzburger Delegation in Ägypten

Im März 2015 besuchte eine deutsche Delegation aus Vizepräsident Prof. Eckhardt Pache, Prof. Dr. Guido Fackler, Prof. Dr. Martin Stadler, Dr. Stefanie Menke und Elisabeth Geifenstein M.A. unsere ägyptischen Kooperationspartner: Prof. Maged Negm (Vizepräsident der Helwan University), Prof. Hosam Refai (Dekan der Faculty of Tourism), Prof. Aly Omar Abdallah (Programmkoordinator), Prof. KhaledEnany (Director des National Museum of Egyptian Civilisations), Dr. Rania Aly Maher (Program Academic Advisor) und Dr. NohaShalaby (Program Registrar). Bei dieser Gelegenheit wurden nicht nur verschiedene Museen, Heritage Sites und Ausgrabungsstätten besichtigt (näheres unter „Museologie Würzburg in Ägypten (8. bis 14. März 2015)“ in unserem Facebook-Account), sondern Details der geplanten Kooperation besprochen. Hinzu kamen verschiedene Treffen mit Dozenten und Studierenden des dortigen MA-Studiengangs „Museum Studies“ sowie ein Empfang durch den Präsidenten der Helwan University, Prof. Dr. Yasser Sakr.

Projekt zum Aufbau des dualen MA-Studiengangs „Museum Studies“ mit Ägypten bewilligt

Gefördert aus Mitteln des Programms „Deutsch-Arabische Transformationspartnerschaft“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes/DAAD ist soeben das Kooperationsprojekt „Kulturgut bewahren, Bewusstsein bilden, Breitenwirkung entfalten“ der Professur für Museologie und des Lehrstuhls für Ägyptologie der Universität Würzburg bewilligt worden.

Es sieht den Aufbau und die Umsetzung eines dualen Joint-Master-Studiengangs „Museum Studies“ der Universität Würzburg und der Universität Helwan in Kairo vor. Hierbei kooperieren auf Würzburger Seite die Professur für Museologie, der Lehrstuhl für Ägyptologie und die Antikenabteilung des Martin von Wagner-Museums; auf ägyptischer Seite der Studiengang „Museum Studies“ an der Faculty of Hospitality, Tourism Studies and Tourism Guidance und das Deutsche Archäologische Institut in Kairo . Nach einer Vorbereitungs- und Austauschphase soll der Studiengang zum WS 2015/16 beginnen, wobei deutsche und ägyptische Studierende dann jeweils ein ganzes Jahr zusammen in Würzburg und Kairo studieren.