MA "Sammlungen - Provenienz - Kulturelles Erbe"
Masterstudiengang „Sammlungen - Provenienz - Kulturelles Erbe“
(120 Punkte-Hauptfach)
Ein-Fach-Master
Der zum Wintersemester 2016/17 eingeführte und zum Wintersemester 2020/21 revisionierte Masterstudiengang „Sammlungen – Provenienz – Kulturelles Erbe“ (SPkE) kombiniert in einem anwendungsorientierten 1-Fach-Master kunsthistorische, historisch-archivalische sowie museologische Expertisen. Er reagiert auf die zunehmenden kulturpolitischen Herausforderungen der Provenienzforschung (NS-Raubgut, Beutekunst, Koloniale Kontexte, SBZ/DDR) und die gesteigerten Anforderungen an das Sammeln, Bewahren und Erforschen von Kulturgütern bzw. des Cultural Heritage (Tangible/Intangible Heritage). Durch die Zusammenarbeit der Fächer Kunstgeschichte, Museologie und Geschichte bietet der erste Provenienzforschungsstudiengang im deutschsprachigen Raum breite theoretische Grundlagen, aber auch individuelle Möglichkeiten fachlicher Vertiefung.
Fachliche Zugangsvoraussetzungen
Der Zugang zum Master-Studium setzt den Abschluss eines Bachelor-Studiengangs und den Nachweis voraus von:
- Kompetenzen im Umfang von mindestens 40 ECTS-Punkten aus dem Fach Geschichte, Kunstgeschichte oder Museologie (Museumskunde, Museumswissenschaft, Museum Studies),
- sowie Kompetenzen im Umfang von mindestens 40 weiteren ECTS-Punkten aus einem zweiten Fach (vorzugsweise Geschichte, Kunstgeschichte oder Museologie; alternativ hierzu aus einem altertumswissenschaftlichen Fach – insbesondere Ägyptologie, Alte Geschichte, Altorientalistik, Alte Kulturen, Klassische Archäologie oder Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie – oder einem ethnologischen Fach, insbesondere Europäische Ethnologie/Volkskunde).
Überprüfen können Sie dies anhand der „Checkliste für die Bewerbung um einen Studienplatz im MA-Studiengang ‚Sammlungen – Provenienz – Kulturelles Erbe‘“ (hier als Download im Word-Format (.docx), im RTF-Format (.rtf) oder im PDF-Format (.pdf). Bitte legen Sie die ausgefüllte Checkliste unbedingt Ihren Bewerbungsunterlagen bei.
Sollten Sie während Ihres BA-Studiums kein zweites Fach studiert haben, besteht die Möglichkeit, sich zuerst in einem entsprechenden BA-Studiengang einzuschreiben, um dann später in den MA-Studiengang zu wechseln. Bitte sprechen Sie diesbezüglich die Fachstudienberatung Museologie (stefanie.menke@uni-wuerzburg.de) an.
Profil: innovativ, interdisziplinär, praxisbezogen
Der MA-Studiengang „Sammlungen – Provenienz – Kulturelles Erbe“ vereint Kunstgeschichte, Museums- und Geschichtswissenschaft in einem innovativen Ein-Fach-Master. Er verbindet Interdisziplinarität, Theorie und Praxis bei einem hohen Maß an individueller Schwerpunktsetzung. Dabei steht die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber dem überlieferten materiellen Erbe im Fokus. Dies beinhaltet die Auseinandersetzung mit der Entwicklung, den Zielen und Funktionen des Sammelns von Objekten in verschiedenen Wissensspeichern. Quellen- und materialkundliche Methoden dienen ihrer Erfassung und Bewahrung wie die Erforschung ihrer Provenienz. Diese betrifft insbesondere NS-Raubgut, aber auch Beutekunst, koloniale Kontexte oder den Entzug von Kulturgut in der SBZ/DDR.
Die Kooperation mit Sammlungen, Museen, Archiven, Bibliotheken und externen Experten gewährleistet eine praxisnahe und berufsbezogene Ausbildung. Sie umfasst eine große Vielfalt an Lehrveranstaltungen und Lehrformen, etwa Lehrprojekte in den Bereichen Ausstellung, Provenienzforschung oder Dokumentation, sieht aber ebenso mehrere Praktika, Exkursionen oder die Teilnahme an Tagungen und Workshops vor. Damit zielt der Studiengang auf den konstruktiven Austausch zwischen sammlungsbezogener Praxis und universitärer Forschung.
Modulplan und Aufteilung der Studienbereiche
Der MA-Studiengang „Sammlungen - Provenienz - Kulturelles Erbe“ besteht aus einem Pflichtbereich (55 ECTS), der zunächst die Grundlagen zum Verständnis der unterschiedlichen Wissensspeicher und zur Provenienzforschung legt, die durch Archiv- und Quellenkunde sowie Einführungen in die Kunstgeschichte und Museumswissenschaft ergänzt werden. Drei Module widmen sich dem Kulturellen Erbe sowie der Sammlungs- und Provenienzforschung, drei weitere behandeln neben der Technischen Kunstgeschichte postkoloniale Diskurse sowie ethische und juristische Fragestellungen.
Der Wahlpflichtbereich (35 ECTS) bietet ein großes Spektrum an Wahlmöglichkeiten mit folgenden Unterbereichen:
- Fachliche Grundlagen: Geschichte, Kunstgeschichte, Museologie, Sammlungen (10 ECTS)
- Grundlagen Berufspraxis: Archive und Bibliotheken; Museen; Universitäre Museen und Sammlungen; Kunsthandel; Fortbildungen und Tagungen (10 ECTS)
- Fachliche Spezialisierung: Geschichte, Kunstgeschichte, Museologie, Sammlungen (10 ECTS)
- Spezialisierung Berufspraxis: Archive und Bibliotheken; Museen; Universitäre Museen und Sammlungen; Kunsthandel (5 ECTS)
Am Ende des Studiums steht mit der Master Thesis eine schriftliche Abschlussarbeit von ca. 80 Seiten Umfang (30 ECTS) mit Bezug zur Sammlungs- bzw. Provenienzforschung. Die Themen hierfür wählen die Studierenden nach individueller Schwerpunktsetzung in Absprache mit den Gutachtern selbst aus, wobei die Zusammenarbeit mit Museen und anderen Kultureinrichtungen möglich ist. Die konkreten Lehrveranstaltungen der einzelnen Module sind der Semesterbroschüre zu entnehmen. Absolvent*innen mit sehr gutem bis gutem MA-Abschluss haben die Möglichkeit, in Würzburg eine Promotion anzufertigen.
Karrieremöglichkeiten
Der Master-Studiengang befähigt zur Sammlungs- und Provenienzforschung in Museen, Sammlungen und sonstigen Wissensspeichern von der Antike bis zur Gegenwart. Im Rahmen ihrer Ausbildung erlangen die Studierenden ein fundiertes Wissen über Konzepte und Aufgaben der Sammlungs- und Provenienzforschung sowie über den Erhalt des Kulturellen Erbes; sie erwerben analytisch-methodisches Wissen ebenso wie anwendungsbezogene Fertigkeiten. Die forschungsbasierte Vertiefung in den Fächern Kunstgeschichte, Museologie und Geschichte vermittelt weitere Kompetenzen, die für eine Karriere in sammlungsbezogenen Institutionen (Kunsthandel, Museen und andere Wissensspeicher) notwendig sind.
Damit qualifiziert der Master-Studiengang „Sammlungen - Provenienz - Kulturelles Erbe“ für eine wissenschaftlich ausgerichtete Laufbahn in der Sammlungspflege und -forschung in Museen und Sammlungen, im Kunsthandel sowie in wissenschaftlichen Institutionen: speziell in der Provenienzforschung im Hinblick auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut (NS-Raubgut), auf Kulturgutentziehungen in SBZ und DDR sowie auf Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Der Erwerb von Vermittlungs- und Präsentationskompetenzen befähigt darüber hinaus zur Arbeit im Museums- und Ausstellungssektor, in der Erwachsenenbildung oder in den Medien.
Fachstudienberatung
Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Dr. Daniela Roberts (daniela.roberts@uni-wuerzburg.de).
Studiengangdokumentation MA „Sammlungen - Provenienz - Kulturelles Erbe”
Abschluss | Master of Arts |
Regelstudienzeit | 4 Semester (2 Jahre) |
ECTS | 120 |
Studienverlaufsplan | Der konkrete Studienverlauf bzw. Studienplan ist der jeweiligen Semesterbroschüre für das aktuelle Semester zu entnehmen, Versionen der vorhergegangenen Semester finden sich |
Aktuelle Studiengangversion | Fachspezifische Bestimmungen/FSB vom 22.01.2020 (ASPO 2015) |
Frühere Studiengangversionen | Fachspezifische Bestimmungen/FSB vom 27.04.2017 (ASPO 2015) und vom 26.10.2016 (ASPO 2015) |
Modulhandbücher | |
Modulbeschreibungen | Einzelbeschreibungen aller Module der Studiengänge der Museologie |
Qualifikationsziele |
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Zulassungsbeschränkung | Zulassungsfrei, aber fachliche Zugangsvoraussetzungen (siehe oben, sollten diese nicht vollständig erfüllt sein, ist es möglich, diese in einem „Angleichungssemester“ in Würzburg individuell nachzuholen). |
Bewerbung | Für einen Studienbeginn im Wintersemester: ab Ende Mai bis zum 15. Juli. Für einen Studienbeginn im Sommersemester: von Ende November bis 15. Januar. Die genauen Semesterzeiten finden Sie hier. |
Beginn | Zum Sommer- und Wintersemester |
Unterrichtssprache | Deutsch |