Intern
Professur für Museologie

Manuelina Maria Duarte Cândido (Brasilien)

Brasilianische Museologieprofessorin zu Gast

Die brasilianische Museologieprofessorin Manuelina Maria Duarte Cândido (Universidade Federal de Goiás) ist vom 24. November bis zum 19. Dezember zu Gast an der Professur für Museologie der Universität Würzburg.

Die Professorin wird während ihres Aufenthalts Museologie-Studierende mit der in Portugal und Brasilien geläufigen Sociomuseology bekannt machen, welche die Beziehung zwischen Museen und ihrer Community fokussiert, und ihnen aktuelle Entwicklungen in zeitgenössischen Museen Brasiliens erläutern.

Drei Fragen an Prof. Dr. Manuelina Maria Duarte Cândido

Was waren Ihre ersten Eindrücke von Würzburg?

Mich hat die Sammlung des Martin-von-Wagner Museums sehr beeindruckt. Ich finde es toll, dass die Museen in Deutschland so wunderbare Sammlungen haben. Was ich dort vermisst habe, ist das Gefühl dafür, wie man diese tollen Sammlungen an normale Besucher, die keine Spezialisten sind, vermittelt.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede zwischen Brasilien und Deutschland?

Die Maßstäbe sind ganz andere, z.B. in der Infrastruktur: Die Würzburger Infrastruktur muss in Brasilien für 1 Mio. Menschen reichen! Aber auch die sozialen Ungleichheiten sind in Brasilien stärker als in Deutschland. In Bezug auf die Sammlungen: Die sind in Brasilien kleiner und das kulturelle Erbe ist hauptsächlich immateriell. Da ist es schwierig, wie man das musealisiert. Auch die Inklusion, die mehr ist als Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer, ist ein großes Thema.

Was möchten Sie den Museologiestudierenden in Würzburg mitgeben?

Dass sie sich für Brasilien und brasilianische Kultur interessieren und nach Brasilien kommen, um sich alles anzuschauen. Dass sie unser aktuelles Verständnis von Museologie anregt, neu oder anders über die eigenen Ansätze nachzudenken.

Das Interview wurde in englischer Sprache geführt.

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