Digitales Kuratieren
„Exponat – Raum – Interaktion. Perspektiven für das Kuratieren digitaler Ausstellungen“
(Tagungs-Workshop, Gotha, 9.-10.11.2018)
Virtuelle Ausstellungen haben sich im Zuge des digitalen Wandels in Bibliotheken, Archiven und Museen als Mittel zur Präsentation und Vermittlung von Themen, digitalisierten Exponaten/Dokumenten und Sammlungen fest etabliert. Gleichwohl befindet sich das Medium „Digitale/Virtuelle Ausstellung“ noch in einer Pionierphase zwischen Experiment und Standardisierung. Dies betrifft nicht nur definitorische Aspekte, sondern ebenso den technologisch gestützten Umgang mit den Parametern Exponat, Raum und Interaktion wie das Selbstverständnis der verschiedenen Akteure beim digitalen Kuratieren. Dies spiegelt sich insbesondere im Spannungsfeld von klassischen Ausstellungstraditionen und konsequenter Neukonzeptionierung unter dem digitalen Paradigma wider, das sich zwischen informationstechnischen Normierungen (nachhaltige, interoperable Infrastrukturen) und der Generierung immersiver Erlebnisse (besucherorientierte Ausschöpfung des medialen Potentials des digitalen Raums) abspielt. Neben inhaltlichen (Thematik, Zielsetzung), didaktischen (Zielgruppen, Vermittlungsmodus) und gestalterischen Kriterien (Design, Ästhetik) bilden technologische Möglichkeiten, finanzielle Ressourcen und institutionelle Formatierungen begrenzende Rahmenbedingungen.
Die Veranstaltung leuchtet diese Spannungsfelder in einer Kombination aus Tagung und Workshop multiperspektivisch aus. Dabei wird der Blick zunächst auf das Objekt gerichtet und versucht, dessen Rolle und spezifische Qualität als digitales Exponat zu ermitteln. Davon ausgehend wird das Potential von Interaktionstechnologien im Rahmen multimedialer Ausstellungsgestaltung zur Generierung besonderer Erlebnisse für die Ausstellungsbesucher/innen im digitalen Raum thematisiert. Ein weiterer Bereich des Workshops widmet sich unter Einbezug von Erkenntnissen aus der musealen Publikumsforschung den Erwartungen der Rezipienten im Digitalen. Eine abschließende Sektion nimmt verschiedene Vermittlungskonzepte virtueller Ausstellungen als Teil digitaler Ausstellungsstrategien in den Blick (Gaming/Gamification, Partizipation). Workshops mit den Teilnehmenden sollen anhand von Praxisbeispielen partizipativ Handlungsempfehlungen für die Konzeption virtueller Ausstellungen entwickeln, während Postersessions die Möglichkeit bieten, aktuelle Ausstellungsprojekte problemorientiert unter obigen Fragestellungen zu diskutieren.
Der interdisziplinär angelegte Tagungs-Workshop richtet sich an alle an der Konzeption, Gestaltung und Vermittlung von virtuellen Ausstellungen beteiligten Akteure insbesondere in sammlungshaltenden Institutionen und führt diese mit Museologen/innen, Informationswissenschaftler/innen, Medien- und Kommunikationswissenschaftler/innen sowie Experten aus dem Bereich der Datenvisualisierung und des Interfacedesigns zusammen. Eine Publikation der Tagungsvorträge und -poster ist geplant. Anmeldungen für die Tagung sind bis zum 15.10.2018 an hendrikje.carius@uni-erfurt.de möglich.
Veranstaltungsort: Schloss Friedenstein Gotha, Spiegelsaal
Veranstalter: Dr. Hendrikje Carius (Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt), Prof. Dr. Guido Fackler (Professur für Museologie der Universität Würzburg), zusammen mit der Forschungsgruppe der Universität Erfurt „Netzwerk für digitale Geisteswissenschaften und Citizen Science“
Datum: 09.-10.11.2018
Anmeldung zur Tagung für Studierende der Museologie/Museumswissenschaft der Universität Würzburg: Ab 15.9. in sb@home der JMU unter Lvst. Nr. 04067773
Sonstige Anmeldungen zur Tagung: bis zum 15.10.2018 an Dr. Hendrikje Carius, hendrikje.carius@uni-erfurt.de
Tagungsgebühr: 10 € (entfällt für Studierende)
Programm
(vorläufig, Stand 10.08.2018)
Freitag, 9.11.2018
Einführung
11.00-11.15 Kathrin Paasch, Gotha; Timo Trümper, Gotha: Grußworte und Eröffnung
11.15-12.30 Timo Trümper, Gotha: Führung durch die Kunstkammer, Schlossmuseum
12.30-13.30 Mittagsimbiss
13.30-14.00 Hendrikje Carius, Gotha und Guido Fackler, Würzburg: Analoges und digitales Ausstellen: Analogien, Diskrepanzen, Perspektiven
Sektion 1: Digitale Exponate
Moderation: Sascha Salatowsky, Gotha
14.00-14.30 Timo Steyer, Wolfenbüttel; Swantje Dogunke, Weimar: Alles nur Daten? Digitale Exponate aus der Perspektive der Digital Humanities
14.30-15.00 Günther Görz, Erlangen: Semantische Repräsentation von Museumsobjekten mit der Virtuellen Forschungsumgebung WissKI
15.00-15.15 Posterslam I
15.15.-16.15 Kaffeepause mit Posterausstellung
Sektion 2: Multimediale Ausstellungsgestaltung im digitalen Raum
Moderation: Martin Siefkes, Chemnitz
16.15-16.45 Eva Hornecker, Weimar: Mediale Ausstellungsgestaltung, Interaktionstechnologien
16.45-17.15 Mark-Jan Bludau und Viktoria Brüggemann, Potsdam: Visualisierung und Gestaltung digitaler Sammlungen
17.30-18.30 Workshops zu den Themen „Digitale Exponate“ und „Digitaler Raum“
Moderation: Martin Siefkes, Chemnitz; Bastian Schlang, Würzburg; Werner Schweibenz, Konstanz; Marisa Schiele, Erlangen; Petra Weigel, Gotha
19.00 Abendessen
Samstag, 10.11.2018
Sektion 3: Erwartungen der Rezipienten im Digitalen
Moderation: Guido Fackler
9.30-10.00 Werner Schweibenz, Konstanz: Publikumserwartungen: Wie suchen Benutzer im Internet?
10.00-10.30 Michael Barth, Ulm: Digitale Exponate: Erwartung und Rezeption
10.30-11.00 Kaffeepause
Sektion 4: Digitale Strategien und Vermittlungskonzepte
Moderation: Hendrikje Carius
11.00-11.30 Bastian Schlang, Würzburg: Gamification - ein neues Paradigma in der Ausstellungskonzeption
11.30-12.00 Tine Nowak, Frankfurt: Community is Queen: Oder warum die Königsdisziplin in der digitalen Kulturvermittlung Empfangen und nicht Senden ist
12.00-12.15 Posterslam II
12.15-13.15 Mittagspause mit Posterpräsentationen
13.15-14.15 Workshops zu den Themen „Partizipation“, „Gamification“ und „Rezeption“ digitaler Ausstellungen
Moderation: Martin Siefkes, Chemnitz; Bastian Schlang, Würzburg; Werner Schweibenz, Konstanz; Marisa Schiele, Erlangen; Petra Weigel, Gotha
14.15-15.00 Workshopergebnisse und Abschlussdiskussion
Moderation: Hendrikje Carius und Guido Fackler
15.00 Ende des Workshops
Tagungsband erschienen:
Tagungsband:
Hendrikje Carius/Guido Fackler (Hrsg.): Exponat – Raum – Interaktion. Perspektiven für das Kuratieren digitaler Ausstellungen (Schriften des Netzwerks für digitale Geisteswissenschaften und Citizen Science; Würzburger museumswissenschaftliche Studien, Bd. 2). Göttingen 2022, doi:10.14220/9783737012584. Das Gesamt-PDF kann man sich hier herunterladen: https://www.vr-elibrary.de/doi/book/10.14220/9783737012584 (Button rechts unter dem Bild) oder: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/literatur-sprach-und-kulturwissenschaften/kulturwissenschaft/56723/exponat-raum-interaktion (Ausgabeformat)
Links:
https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/einblick/single/news/exponate-im-digitalen/
https://blog-fbg.uni-erfurt.de/2022/02/neuerscheinung-exponat-raum-interaktion-perspektiven-fuer-das-kuratieren-digitaler-ausstellungen/
Weitere Informationen/Kontakt
Dr. Hendrikje Carius
Forschungsbibliothek Gotha
Schloss Friedenstein, 99867 Gotha
Tel.: +49 361 737-5532
hendrikje.carius@uni-erfurt.de
Prof. Dr. Guido Fackler
Professur für Museologie
Oswald-Külpe-Weg 86, 97074Würzburg
Tel.: +49 931 31-85607
guido.fackler@uni-wuerzburg.de
Twitter: #virtuelleausstellungen
Blog der Forschungsbibliothek Gotha: https://blog-fbg.uni-erfurt.de/2018/08/exponat-raum-interaktion-perspektiven-fuer-das-kuratieren-digitaler-ausstellungen/