Intern
Professur für Museologie

Making Museums Matter

Making Museums Matter. Museumsarbeit neu denken

Inspiriert von den Debatten um die neue Museumsdefinition von ICOM möchte diese Reihe von virtuellen Podiumsdiskussionen und Vorträgen Museumsarbeit in deutschsprachigen Ländern neu denken. Welche internationalen Ansätze der Museumstheorie, -praxis und -ethik können uns dabei helfen?  Wie können sie umgesetzt werden? Welche Veränderungen der bestehenden Vorstellungen über die Rolle, die gesellschaftliche Relevanz und die Verantwortung von Museen würden sie mit sich bringen? Gemeinsam mit internationalen Gästen diskutieren wir über neue Perspektiven und Konzepte sowie die Chancen und Herausforderungen ihrer Übersetzung und Umsetzung im deutschsprachigen Kontext. Wir suchen auch nach inspirierenden Museumsprojekten, die selbst neue Wege in der Museumstheorie und -praxis aufzeigen. Weitere Informationen finden sich unter https://comcol.mini.icom.museum/comcol-germany/series-of-online-discussions-making-museums-matter/

Die Professur für Museologie hat im Rahmen von „Making Museums Matter“ folgende Veranstaltungen (mit) gestaltet:

 

 

Making Museums Matter: Zur gesellschaftspolitischen Relevanz von Museen
Making Museums Matter: On the Socio-Political Relevance of Museums
(Dienstag, 13. April, 13.30 – 15 Uhr, MEZ deutsch)

Community Curator, Outreach Curator, Exhibition Interpreter – im deutschsprachigen Raum sind solche Berufsbezeichnungen noch relativ neu. Sie sind Ergebnis und Vorzeichen einer Museumswelt, die in einem starken Wandel begriffen ist, einer Museumswelt, die Stephen E. Weil in seinem Buch „Making Museums Matter“ bereits 2002 beschrieben hat. Mit dem wachsenden Bewusstsein der Museen für ihre gesellschaftliche Relevanz wächst die Bereitschaft, diverse Gruppen aktiv in die Museumsarbeit einzubeziehen, sich der eigenen gesellschaftspolitischen Relevanz und Verantwortung zu stellen. Aber wie stark ist diese Bereitschaft in den deutschsprachigen Ländern tatsächlich? Ist sie gelebte Realität oder lediglich Wunschdenken? Und wie wirkt sich dieses neue Selbstverständnis auf die Museumsarbeit aus?

Community Curator, Outreach Curator, Exhibition Interpreter – in German-speaking countries, such job titles are still relatively new. They are both the result and the indication of a museum world that is undergoing major change, a museum world that Stephen E. Weil described in his book “Making Museums Matter” already in 2002. The growing awareness of museums for their social relevance is accompanied by the willingness to actively involve diverse groups in museum work, to face up to their own socio-political relevance and responsibility. But to what extent is this willingness actually present in German-speaking countries? Is it a lived reality or merely wishful thinking? And how does this new self-image affect museum work?

Es diskutieren:

Daniela Bystron, Kuratorin für Outreach im Brücke-Museum, Berlin

Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen
Sachsen, der Völkerkundemuseen in Leipzig, Dresden und Herrnhut

Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin und Vorstandsmitglied der Kulturstiftung des
Bundes

Moderation: Alina Gromova (ICOM COMCOL) und Guido Fackler (Universität Würzburg)

Radio report:

Radio report on Deutschlandradio by von Tobias Krone on the kick-off of the series “Making Museum Matter”


Sociomuseology – Museen machen Gesellschaftspolitik!
(Dienstag, 30 November, 10:30-12:00 Uhr MEZ via ZOOM)

Was ist Sociomuseology? Was sind ihre Möglichkeiten? Wo und wie hat sich diese museologische Richtung entwickelt? Würzburger Studierende diskutieren mit Prof. Dr. Mario Moutinho und Moana Soto MA (Universidade Lusófona de Humanidades e Tecnologias, Lissabon), um zu verstehen, wie Museen Gesellschaftspolitik machen und eine Plattform für Aktivismus und Protest bieten. Daneben wird Ole Joerss aus dem Museu da Maré in Brasilien berichten. Alle Teilnehmenden sind eingeladen, sich über die gesellschaftspolitische Wirkkraft von Museen auszutauschen. Diese Online-Veranstaltung findet am Dienstag, 30. November 2021, in deutscher und englischer Sprache im Rahmen der Reihe „Making Museums Matter“ statt und wird von der Professur für Museologie der Universität Würzburg gestaltet.

What is Sociomuseology? What are the possibilities of these practices? Where and how did this school of thought develop? Join the conversation between Prof. Dr. Mario Moutinho with Moana Souto MA (Universidade Lusófona de Humanidades e Tecnologias, Lisbon) and students of Würzburg to explore how we can engage in the development of public policies, activism and protest in the field of museums. Ole Joerss will be reporting from the Museu da Maré in Brazil. All participants are invited to discuss the topic and reflect on the role of museums in the process of creating public policies. This online event will take place in German and English on Tuesday, 30 November 2021, organised as part of the „Making Museums Matter“ series by the Professorship of Museology at the University of Würzburg.

Gäste/Guests: Prof. Dr. Mario Moutinho und Moana Soto MA (Universidade Lusófona de Humanidades e Tecnologias, Lissabon), Ole Joerss (Museu da Maré in Brasilien)

Team Würzburg: Simon Bosch, Guido Fackler, Violetta Grümpel, Maria Magdalena Neu, Johanna Rieger, Jana Sierig, Luisa Wesch

 

Dokumentation der Veranstaltung:

[Link folgt.]

 

Literaturhinweise:

Duarte, Manuelina: Sociomuseology – Museen und Museologie in Brasilien. In: Museum heute 2016, Nr. 48, S. 50-53 (Einleitung: Guido Fackler).

Moutinho, Mario / Primo, Judite Santos: Die Soziomuseologie und ihr theoretischer Bezugsrahmen. In: Gesser, Susanne / Gorgus, Nina / Jannelli, Angela (Hg.): Das subjektive Museum. Partizipative Museumsarbeit zwischen Selbstvergewisserung und gesellschaftspolitischem Engagement. Bielefeld 2020, S. 27-44.

Moutinho, Mario / Soto, Moana: To know about Soicomuseology. Paper 2021.

Neu, Maria: Sociomuseology as a school of thought and Museologia Social as a practice. How can Museums help to transform the reality of groups under the effect of marginalization? Online: https://www.researchgate.net/publication/344002291_Sociomuseology_as_a_school_of_thought_and_Museologia_Social_as_a_practice_How_can_Museums_help_to_transform_the_reality_of_groups_under_the_effect_of_marginalization oder https://doi.org/10.36572/csm.2020.vol.60.07

 

Video:

Ole Joress über das Museu da Maré: https://www.youtube.com/watch?v=G7hrDJax3Yc

 

Links zum Museo de Maré:

Museo de Maré: https://www.facebook.com/museudamare und https://www.youtube.com/watch?v=EdHJrnbFTA8 und https://www.instagram.com/museudamare/?hl=de

Ole Joress: „Wir sind unsere Träume!“ – Wie das Favela-Projekt CEASM Veränderung anstößt. Online: https://blog.misereor.de/2020/09/25/wir-sind-unsere-traeume-wie-das-favela-projekt-ceasm-veraenderung-anstoesst/

 

Podcast zu Sociomuseoloogy:

Luisa Wesch und Felix Sudhop, Universität Würzburg: Podcast aus der Reihe „Alles mit Museum“ zum Thema Sociomuseology. Würzburg, Sommer 2021, © by Sudhop/Wesch.

Luisa Wesch und Felix Sudhop: „Wenn die Welt Museum werden darf“ zum Thema Sociomuseology. Aus der ersten Podcast-Reihe von Studierenden der Würzburger Museologie, Sommer 2021, © by Sudhop/Wesch. Zu Beginn der Folge geht es um das Fach Museologie an sich, danach unterhält sich Felix in lockerem Plauderton mit Luisa über ihre Begeisterung für Sociomusology. Am Ende tauschen sie sich über Deutungshoheit, die politische Relevanz von Museen und deren Rolle in der Gesellschaft aus. Das Gespräch ist als engagierte Momentaufnahme zu verstehen, empirische Erfahrungen in Brasilien und in den genannten Favela Museen stehen leider noch aus. Felix und Luisa haben daher großes Interesse an einem weiteren Austausch (Kontakt: luisa.wesch@stud-mail.uni-wuerzburg.de).

Links und Hinweise aus der Diskussion:

Andere Beispiele von kleinen Museen, die im Sinne der Sociomuseology arbeiten: https://eulacmuseums.net/index.php, https://ecoheritage.eu/, https://fems.asso.fr/,

Methoden: https://www.kultur-vermittlung.ch/zeit-fuer-vermittlung/v1/?m=0&m2=1&lang=e , https://imagineic.nl/