Ohlberg, Rahel
Das Multiperspektivische Museum
Doktorandin:
Rahel Ohlberg, M.A. (Lehrstuhl für Museumswissenschaft)
Mentorat:
Prof. Dr. Guido Fackler (Lehrstuhl für Museumswissenschaft, JMU, Erstbetreuer)
Prof. Dr. Gisela Weiß (Museumspädagogik, HTWK Leipzig)
Prof. Dr. Tobias Nettke (Museologie, HTW Berlin)
Multiperspektivität ist ein zunehmend verbreiteter Begriff in Museumstheorie und -praxis. Anders als Partizipation findet jedoch nur selten eine theoretische Einbettung desselben statt, wesewegen zwar häufig davon gesprochen wird, doch der Terminus unterschiedliche Ausprägungen annehmen kann. Meist wird er auf der operationalen Ebene verwendet, also im Rahmen des Ausstellens und Vermittelns. Was genau Multiperspektivität umfasst, bleibt im Unklaren. Einige stützen sich auf die geschichtsdidaktische Einbettung, die Multiperspektivität als diaktisches Prinzip begreift und vorrangig im schulischen Kontext Verwendung findet. Im Rahmen des Dissertationsprojekts gilt es zu erforschen, ob und wie das geschichtsidaktische Modell in die museale Praxis transferiert werden kann und was Multiperspektivität im Rahmen der Museologie, bzw. der Museumswissenschaft bedeutet. Denn wird ein vertiefender Blick auf die Idee der Multiperspektivität geworfen, so ist deren Einsatz in den Bereichen Ausstellen und Vermitteln zu kurz gegriffen. Vielmehr muss sich ein Paradigmenwechsel vollziehen, der Multiperspektivität aus dem Gedanken des geschichtsdidaktischen Prizips löst und zu einer Prämisse der Museumstheorie und -praxis erklärt. Denn nur so kann es gelingten, gesellschaftliche Relevanz zu generieren und dem Auftrag des Museums gerecht zu werden. Neben theoretischer Grundlagenforschung werden im Rahmen des Projekts Möglichkeiten aufgezeigt, wie ein Museums sich im Sinne der Multiperspektivität neu ausrichten kann.