Ringvorlesung SPKE: Vortrag #10 (Kopie 1)

Kulturelle Grenzen übergreifende Bauten belegen Globalisierungstendenzen, die bereits im Mittelalter prägend waren und heute zunehmend im Fokus von Forschung und Öffentlichkeit stehen. Wie ist dieser transkulturelle Baubestand entstanden, wie hat er die Jahrhunderte überdauert und wie kann er geschützt und gepflegt werden? Anhand ausgewählter Fallstudien wie der Moschee-Kathedrale von Córdoba, der einstigen Synagoge Santa María la Blanca in Toledo, der Alhambra in Granada sowie orientalisierender Bauten des 19. Jahrhunderts soll aufgezeigt werden, wie religiöse, politische und gesellschaftliche Gesichtspunkte die Erhaltung von Architektur beeinflussen können.

Francine Giese ist SNF-Förderungsprofessorin am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich. Im Rahmen ihrer Dissertation (2004) und Habilitation (2015) hat sie sich intensiv mit islamischen Rippengewölben (Gebr. Mann, 2007) sowie der Bau- und Erhaltungsgeschichte der Moschee-Kathedrale von Córdoba (Peter Lang, 2016) auseinandergesetzt. Ihre Forschungsinteressen umfassen Austausch- und Transferprozesse zwischen der Islamische Welt und dem Westen, Mudéjar-Architektur, Maurisches Revival, Denkmalerhaltung und National Identity-Debatte im nach-islamischen Spanien, Orientalismus. Aktuelles Forschungsprojekt: „Mudejarismo und Maurisches Revival in Europa“ (SNF, 2014-2019).