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  • Tagung "Common Grounds"
Philosophische Fakultät

Qualitätsziele

Das grundlegende Kennzeichen der Philosophischen Fakultät ist die große Fächervielfalt im Bereich der Philologien, Geschichte, Kulturwissenschaften und Geographie. Diese Breite des Angebots erlaubt es den Studierenden, ein ungewöhnlich weites Spektrum von Fächern und deren Methoden kennen zu lernen. Damit wird die individuelle Erfahrung der Studierenden in entscheidender Weise bereichert, so dass sie zu neuen Einsichten und damit zu einer kritisch-hinterfragenden Sichtweise geführt werden, die sie für die Berufswelt wie auch für die Gesellschaft vorbereiten. Dazu gehören neben der Lehrerausbildung auch die zunehmend stärkere Betonung der Berufsfelder außerhalb der Schulen und deren Einbeziehung in die Studienziele.

Die Philosophische Fakultät ist grundsätzlich den Qualitätszielen der Universität verpflichtet, macht darüber hinaus aber auch Qualitätsziele geltend, die Spezifikum der Fakultät sind:

1. Bewahrung des kulturellen Gedächtnisses

Wahrung, Pflege und Weitergabe des kulturellen Erbes in seinen vielfältigen Ausprägungen kam einstmals dem Bildungsbürgertum zu. Heute haben die Geisteswissenschaften, insbesondere die historisch ausgerichteten Fächer von den Altertumswissenschaften über Geschichte und Kunstgeschichte bis zu den verschiedenen nationalsprachlichen Philologien die Aufgabe des kulturellen Gedächtnisses übernommen. Die Lehre der Philosophischen Fakultät ist deshalb zu einem wesentlichen Teil der Bewahrung und Pflege des kulturellen Gedächtnisses und der Lesbarkeit der Traditionen verpflichtet. Sie hält damit nicht nur das Gewordensein und die Endlichkeit des Gegenwärtigen bewusst, was Voraussetzung für die Mündigwerdung eines jeden Bürgers ist, sondern trägt damit entscheidend zur Stiftung individueller, regionaler und kultureller Identität bei.

2. Problemorientiertes, exemplarisches Lernen und kritische Reflexion

Ziel der Lehre in der Philosophischen Fakultät ist es nicht in erster Linie, Faktenwissen zu vermitteln (darin unterscheiden sich die Geisteswissenschaften grundsätzlich von anderen Wissenschaftstraditionen); vielmehr geht es ihr stets um die Einbindung deklarativer Wissensbestände in Diskurse und Traditionszusammenhänge sowie um deren kritische Reflexion. Die Fächer der Philosophischen Fakultät lehren überdies ihre Methoden und Inhalte in exemplarischer Weise. Deshalb fordert die Philosophische Fakultät von ihren Studierenden ein eigenständiges Lernen und – im fortgeschrittenen Status – Forschen. Damit erzieht sie zur Eigenverantwortung, zu Problembewusstsein und damit zu einem Leben jenseits einer kritiklosen Übernahme normativer Vorgaben und damit letztlich zu einer Entscheidungsfähigkeit auf der Basis ethischer Kriterien. Sie strebt nach einer Vermittlung von vernunftgelenkter Weltsicht unter Einbeziehung kultureller Prämissen und letztlich zu einem von wissenschaftlicher Diskussionskultur geprägten Menschen.
Darin sieht sie auch die Hauptaufgabe guter Lehre, nämlich die Studierenden zu einem problemorientierten und differenzierten Denken, zur Sensibilität im Umgang mit der eigenen Kultur wie mit dem Anderen fremder Kulturen und damit auch zu demokratischen, toleranten und weltoffenen Entscheidungen zu befähigen. Aus diesem Grund ist die Philosophische Fakultät auf ein enges Zusammenwirken von Dozenten und Studierenden bedacht wie auch auf Chancengleichheit und Einbindung der Studierenden in die akademische Selbstverwaltung.

3. Gute Rahmenbedingungen für Lehre und Lernen

Zu  einer guten Lehre gehören ferner eine individuelle Betreuung und Beratung, ein fachspezifisches Mentoren- und Tutorenprogramm, die Ermöglichung und Beförderung von Auslandsaufenthalten, die Erleichterung von Studienwechseln u.a.m. Im beständigen Dialog mit der Hochschulleitung kämpft die Philosophische Fakultät für den Ausbau der Fächervielfalt sowie um eine stetige Verbesserung der Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Studium (geeignete Räume mit entsprechender Ausstattung; genügende Anzahl von Lehrenden zur Aufrechterhaltung des vielfältigen Angebotes; angemessene Studienberatung und Administration der Prüfungen; spezifische Unterstützung für ausländische Studierende etwa in Form von Tutorenprogrammen).

Maßnahmenkatalog

Allgemeines

  • Wahrung und Ausbau der Fächerkulturen und fachspezifischer Wissenschaftskulturen durch die kontinuierliche Verbindung von Forschung und Lehre
  • Wahrung und Ausbau eines vielseitigen, die Breite der Fächer berücksichtigenden und an aktuellen Forschungsparadigmen orientierten Lehrangebots unter sinnvoller Einbindung aktueller Forschungsergebnisse
  • Behebung struktureller Defizite (zu wenig Personal, z.T. sehr hohes Lehrdeputat) als Grundvoraussetzung für die Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen
  • Weitere Professionalisierung der Lehre mit dem Ziel der Steigerung des Lernerfolgs bei den Studierenden
  • Ausbau der Interdisziplinarität durch ein entsprechendes Lehrveranstaltungsangebot
  • Vermittlung sozialer und kommunikativer Kompetenzen durch die Intensivierung von Teamarbeit, Moderationstechniken usw.

Was wir vermehrt bieten wollen

  • Verbesserung der Studierfähigkeit von Studienanfängern durch das Angebot fachspezifischer Kurzpropädeutika in der vorlesungsfreien Zeit
  • Intensivierung der Betreuung der Studierenden durch den Ausbau des Tutoren- und Mentorensystems
  • Durchführung von vorlesungvertiefenden Lehrveranstaltungen ausschließlich durch Dozenten  
  • Vermehrten Einsatz von E-Learning-Programmen zur Vertiefung der Lehrinhalte im Studiumseingangsbereich (wo angezeigt)
  • Förderung und Ausbau internationaler Lehr- und Studienerfahrungen im Rahmen der Regelstudienzeit durch bilaterale Vereinbarungen und Anerkennungsverfahren von Prüfungsleistungen, durch Dual Degree-Programme und internationale Graduiertenkollegs; Internationalisierung durch englischsprachige Unterrichtsangebote (wo angezeigt)
  • Sicherung universitärer Grundaufgaben, insbesondere Sicherung der zeitnahen Abwicklung von Prüfungsvorgängen, durch Implementierung eines funktionierenden Prüfungswesens (nicht zuletzt, um den Kandidaten eine rechtzeitige Bewerbung auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen)

Wie Maßnahmen zur Qualitätssicherung zur Geltung gebracht werden sollen

  • Einbindung der Studierenden bei der Entwicklung von Studienangeboten bzw. bei der Reform der bestehenden Angebote
  • Optimierung des Dokumentationswesens
  • Optimierung der bereits jetzt regelmäßig durchgeführten Evaluationen von Lehrveranstaltungen und Studiengängen
  • Zusätzliche Qualitätssicherung durch Absolventenbefragung und Aufbau eines fakultären Alumninetzwerkes

Stand 13.12.2015