Werkstatt
CARNYX
Carnyx von Tattershell Ferry (Rekonstruktion)
1768 wurden bei Kanalarbeiten in Lincolnshire die Reste einer Carnyx gefunden, die mittlerweile nicht mehr erhalten ist. Der Nachbau konnte nach einer Zeichnung aus dem Jahr 1788 angefertigt werden.
Tattershell Ferry (England)
Privatsammlung Peter Holmes (London)
Rekonstruktion: EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture Programme of the European Union
Carnyx von Tintignac (Rekonstruktion)
In Tintignac wurde 2004 in einem gallo-römischen Tempelbezirk ein Votivdepot mit mehreren Helmen und Trompeten – den keltischen Carnyces entdeckt. Obwohl die Instrumente absichtlich bei der Niederlegung zerbrochen worden waren, ist diese Carnyx mit einem Eberkopf fast vollständig erhalten. Herausragend ist zudem das bislang einzige erhaltene Mundstück, das eine schräg nach vorne gehaltene Spielhaltung belegt.
Tintignac (Frankreich), 1. Hälfte 1. Jh. v. Chr.
Musée de Tintignac, Naves
Rekonstruktion: Jean Boisserie
ÖAW Wien, EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture
Programme of the European Union
Karte zur Verbreitung der Carnyx (PDF).
Siehe auch den Beitrag von Peter Holmes im Begleitband zur Ausstellung ("Hörner und Trompeten aus der Frühgeschichte Europas: Rekonstruktion von Blechblasinstrumenten").
Audioguide: Carnyx allgemein
Audioguide: Carnyx von Tintignac
Relief (3D-Kopie)
Auf einem Relief des keltischen Gundestrupkessels ist eine Gruppe von Carnyx-Spielern zu erkennen, die ihr Instrument senkrecht nach oben an den Mund halten. Diese Spielweise ist bedingt durch den Bildaufbau, in der Realität wurde die Carnyx diagonal nach oben gespielt.
Gundestrup (Dänemark), 2.–1. v. Chr.
Kopenhagen, Nationalmuseum
3D-Druck: Deutsches Archäologisches Institut; Orient-Abteilung (Berlin);
EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture Programme of the EU
Römische Münzen (Nachbildung)
In der römischen Münzprägung wird die Carnyx im Zusammenhang mit militärischen Auseinandersetzungen gegen die Gallier gezeigt. Dabei werden die Instrumente unter anderem als eroberte Waffen abgebildet, die in Form eines Tropaion neben der Göttin Victoria den Sieg der Römer aufzeigen.
Rom (Italien), 1. Jh. v. Chr. – 2. Jh. n. Chr.
Privatsammlung Peter Holmes (London)
Rekonstruktion: EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture
Programme of the European Union
Bronzestatuette (Replikat)
Der ithyphallische Carnyxspieler hält sein Instrument in der rechten Hand leicht schräg nach vorne geneigt.
Kondoros (Ungarn), 2.-1. Jh. v. Chr.
Miskolc, Herman Otto Museum, 2007.22.1
Replikat: ÖAW Wien, EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture
Programme of the European Union
CHELYS UND BARBITOS
Chelys-Lyra (Nachbau)
Der mit Fell bespannte Schildkrötenpanzer bildet den Resonanzkörper der einfachen griechischen Schalenleier, der sogenannten Chelys-Lyra. In der Regel ist sie mit sieben Saiten versehen. Beim Spiel wird sie in der Beuge der linken Hand getragen und mit einem Gurt fixiert.
Nachbau nach antiken Vorlagen, 600–400 v. Chr.
Hergestellt für MUS-IC-ON! von Volker Schmidt, Lüneburg
Alumni Musikpate: Familie Groh, Würzburg
Organologische Begriffe zur Chelys-Lyra (PDF).
Griechische Barbitos (Nachbau)
Die Barbitos gehört zur Gruppe der antiken Schalenleiern mit Fellbespannung. Auf den langen, hornförmig gekrümmten Jocharmen ist das Querjoch befestigt, um das die Saiten mit Stimmknebeln gewickelt sind. Die Barbitos wird häufig von musizierenden Dichtern gespielt und unterscheidet sich dadurch auch in der Verwendung von der einfacheren Chelys-Lyra.
Mitte 6. Jh. v. Chr.
Rekonstruktion/Privatsammlung: Stefan Hagel (Wien)