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Signal

Audioguide: Signale

Trompeten des Tutanchamun (Replikate)

Die zwei an unterschiedlichen Stellen im Grab des Tutanchamun (1332–1323 v. Chr.) geborgenen Trompeten sind aus Silber und vergoldeter Bronze in Guss- undTreibtechnik gefertigt. Als Lotusblüten gestaltet sind die Holzkerne, die den Metallkorpus schützten. Zum Einsatz kamen die Trompeten wohl als Fanfaren bei religiösen wie profanen Feiern.

Theben (Ägypten), 14. Jh. v. Chr.
Kairo, Ägyptisches Museum
Replikate: Deutsches Archäologisches Institut; Orient-Abteilung (Berlin); EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture Programme of the European Union

Audioguide: Trompeten des Tutanchamun

Römische Panflöten (Replikate)

Die Panflöte (griechisch Syrinx) ist das wohl bekannteste Hirteninstrument aus der griechisch-römischen Antike. Ihr Spiel diente auch zur Kommunikation der Hirten untereinander und mit ihrer Herde. Neben Exemplaren aus Holz, kennen wir auch seltene Beispiele aus Ton.
Titz-Ameln; Pocking (Deutschland); Eschenz (Schweiz), 1.–3. Jh. n. Chr.

Pocking: München, Archäologische Staatssammlung, 2003, 8254;
Museum Eschenz; Landesmuseum Bonn
Replikate: ÖAW (Wien), EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture Programme of the EU

Salpinx (Rekonstruktion)

Als Vorlage für den Bau dieser Salpinx mit dem ausladenden, glockenförmigen Schalltrichter diente ein Bild aus dem berühmten Thrakergrab von Seuthopolis (heute Kazanlak/Bulgarien). Ihre Signale waren dort im Rahmen einer Bestattungszeremonie zu hören.
Seuthopolis (Bulgarien), 350–300 v. Chr.
Privatsammlung Peter Holmes (London)
Rekonstruktion: ÖAW (Wien), EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture Programme of the EU

Salpinx (Replikat)

Die griechische Salpinx wurde auch außerhalb militärischer Unternehmungen als Signalinstrument eingesetzt. Es sind sogar Salpinxwettkämpfe bezeugt, bei denen möglicherweise die Vorlage dieses Instruments erklang.
Olympia (?), 3. Jh. v. Chr. – 2. Jh. n. Chr.
Boston, Museum of Fine Arts, 37.307
Replikat: ÖAW (Wien), EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture Programme of the EU

Audioguide: Salpinx

Salpinx auf attischer Bauchamphora

Vom greisen Phoinix wird der homerische Held Aias nach seinem Kampf gegen Hektor (Abbildung auf der Rückseite) weggeführt. Auf dem Schild des Aias ist ein gerüsteter Salpinxbläser afrikanischer Herkunft zu sehen. Dieses ungewöhnliche Schildzeichen unterstreicht die Signalfunktion der Salpinx in der Schlacht.

Attika (Griechenland), um 480 v. Chr.
Martin von Wagner Museum, L508

Cornu (Nachbau)

Das römische Cornu (lat. ‚Horn‘) wurde sowohl im Militär als auch im römischen Alltag als Aufmerksamkeit erheischendes Instrument verwendet. Zusammen mit der Hydraulis erklang es in der Arena während der Gladiatorenkämpfe.

Im römischen Heer trug das Instrument der Cornicen (Hornbläser), dessen Dienstgrad dem eines Gefreiten vergleichbar ist. Er übersetzte  Befehle seines Centurios (Hundertschaftsführers) in bestimmte Hornsignale und ließ sie über das Schlachtfeld tönen. Zum gleichen Zweck wurden auch Tubae (Längstrompeten) eingesetzt. .

Nachbau nach antiken Vorbildern
Martin von Wagner Museum

Cornu

Statuette eines Trompetenspielers (Replikat)

Diese Darstellung eines Trompetenspielers aus Unteritalien belegt eine vom Mund schräg nach unten geführte Spielhaltung der Trompete. Möglicherweise ist er beim Spiel auf dem in Kampanien (Unteritalien) bekannten Lituus gezeigt.

Peter Holmes schließt aus der seitlichen Spielweise, dass sich von der Bronzezeit bis zur Spätantike ein Spiel mit variablen Klangfarben etabliert habe, vergleichbar dem Anblasen des australischen Didgeridoo. Ein Afrikareisender des 19. Jahrhunderts berichtete über diese Spielpraxis in Regionen südlich der Sahara. Vgl. den Beitrag von Holmes in inserem Begleitband zur Ausstellung.

Torre Annunziata (Italien), 500–400 v. Chr.
Martin von Wagner Museum, H6548
Replikat: ÖAW (Wien), EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture Programme of the EU

Horn aus Ton (Replikat)

Die Form von Naturhörnern wurde auch in Ton nachgebildet, was an diesem Instrument deutlich zu erkennen ist.

Civita Castellana (Italien), 550–500 v. Chr.
Replikat: ÖAW (Wien), EMAP: Archaeomusica with the Support of the Culture Programme of the EU

Hemilitron aus Himera

Auf dem sizilischen Hemilitron bläst ein junger Ziegenreiter in sein Muschelhorn.

Himera (Italien), 420–410 v. Chr.
Martin von Wagner Museum, H6454

Glocke aus Pompeii (Replikat)

Dieses Glöckchen wurde im Atriumsbereich eines römischen Hauses (domus) gefunden und wies mit seinem Klang auf vielfältige Ereignisse im häuslichen Alltag hin. Im gesamten Stadtgebiet haben sich zahlreiche Glöckchen gefunden, die entweder um den Hals von Tieren (z.B. Eseln) gebunden waren oder in den Häusern Signale zu unterschiedlichen Anlässen geben konnten.

Pompeii (Italien), 1. Jh. n. Chr.
Museo Archeologico Nazionale di Napoli
Replikat: ÖAW (Wien), EMAP: Archaeomusica with the Support of the
Culture Programme of the EU

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