Neue Publikation: Young Research on the Renaissance, vol. 1
04/30/2024Die Texte sind die verschriftlichten und redigierten Beiträge eines internationalen Kolloquiums, das – organisiert von der École Pratique des Hautes Études, PSL, Paris, vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Würzburg und der Universität Jaén – vom 1. bis 4. Juni 2022 in Paris stattfand und finanziell von der Deutsch-Französischen Hochschule unterstützt wurde.
Das Kolloquium war die Fortsetzung der alle zwei bis drei Jahre an verschiedenen Orten ausgerichteten „Renaissancekolloquien“, die an der Universität Leipzig gegründet wurden und deren vorherige Ausgaben an den Universitäten Würzburg (2018) und Jaén (2019) stattfanden. Im Juni 2024 ist das nächste Kolloquium an der Karls-Universität Prag angesetzt. Vortragende in Paris waren Nachwuchs-Forscher (Doktoranden und Postdoktoranden), die zu Themen der Kunst- und Architekturgeschichte sowie Architekturtheorie der Renaissance bzw. der Frühen Neuzeit arbeiten. Die jungen Forscher sollten mit aktuellen Methoden und Forschungstendenzen vertraut gemacht und die europäische Vernetzung der in diesem Bereich wissenschaftlich Tätigen vorangetrieben werden. Wie die Aufsätze zeigen, interessieren die Nachwuchsforscherinnen und -forscher besonders künstlerische Transfer- und Migrationsphänomene, z.B. die Verbreitung von Methoden, Motiven oder Stilen über Künstlerwanderungen oder deren Rezeption über Zeichnungen, Druckgraphik und dreidimensionale Modelle. Das Thema „Architektur“ erstreckte sich auch auf Architekturbezug in den Bildkünsten, z.B. die Darstellung von Gebäuden in Gemälden und Tapisserien oder die Verwendung von Architekturmotiven im Kunsthandwerk der Renaissance. Hohe Relevanz hatte in diesem Zusammenhang die Aneignung antiker Modelle, da sie sowohl übergreifende Traditionen als auch Besonderheiten des lokalen Geschmacks indiziert. Solche Ansätze umfassen eine große Zahl von Fragen, die von der politischen und religiösen Bedeutung bestimmter Formen bis zur Herausbildung des Profils eines Künstlers reichen. Die künstlerischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich in der Frühen Neuzeit in ihrem europäischen Kontext standen im Mittelpunkt, denn sie sind immer noch viel zu wenig erforscht und laden zu vertieften Studien und zur Vorstellung neuer Ansätze und Funde ein.