Herausforderungen und Chancen in Forschung, Studium und Lehre der EKW und darüber hinaus
DGEKW-Hochschultagung 2024
Der Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft der Julius-Maximilians-Universität Würzburg lädt vom 9.–11. Oktober 2024 zur DGEKW-Hochschultagung ein. Der Tagungstitel Nachwuchs.Kräfte.Möglichkeiten! verweist zum einen auf die gesellschaftlichen Herausforderungen, wie demographischen Wandel, Nachwuchsförderung und Ressourcen- knappheit, die auch die Empirische Kulturwissenschaft betreffen. Zum anderen bieten die Forschungsfelder der EKW wachsende Möglichkeiten gesellschaftlicher, medialer und beruflicher Teilhabe: Fachvertreter*innen werden mehr denn je als Expert*innen von Medien, Politik und Zivilgesellschaft angerufen und die Chancen unserer Absolvent*innen auf dem Arbeitsmarkt sind hervorragend. Dieses Spannungsfeld will die DGEKW-Hochschultagung 2024 rahmen.
Tagungsgebühr Kolleg*innen auf unbefristeten Stellen: 70,-€ (Nicht-DGEKW-Mitglieder: 90,-€) Kolleg*innen auf befristeten Stellen: 40,-€ (Nicht-DGEKW-Mitglieder: 50,-€) Für Studierende entfällt der Beitrag.
Vorschläge für Beiträge
– wie Panels, Workshops, (Impuls-)Vorträge oder auch Diskussionsforen –
werden bis zum 1. Mai 2024 per mail an dgekw2024@uni-wuerzburg.de erbeten.
Im Anschluss an die Tagung ist die Publikation einzelner Beiträge in der Buchreihe ‚Alltag–Kultur–Wissenschaft (AKW)“ des Verlags Königshausen & Neumann (Würzburg) geplant.
In (Impuls-)Vorträgen, Workshops und Diskussionsforen sind Studierende, (Post-)Docs und Professor*innen eingeladen, die aktuelle Situation der EKW in Studium, Lehre und Forschung zu diskutieren. Ferner geht es darum, die zukünftige Ausrichtung des Faches im Hinblick auf gesellschaftliche Entwicklungen zu reflektieren, um das Wissen aus der EKW noch besser in größere Debatten einzubringen.
Unter dem Stichwort Nachwuchs thematisieren wir die Herausforderungen, die den sogenannten wissenschaftlichen Nachwuchs, d. h. sowohl Studierende, Promovierende, Post-Docs als auch Juniorprofessor*innen betreffen. Wir möchten in diesem Zusammenhang erörtern, wie die Kategorie Nachwuchs eingesetzt und mit Inhalt gefüllt wird. Während von dieser Statusgruppe erwartet wird, Wissenschaft durch innovative Ideen weiterzuentwickeln, sind diese Wissenschaftler*innen in den frühen Karrierephasen zugleich durch die Umstände ihres Arbeitens vielfältig belastet und herausgefordert. Die zu diskutierenden Themen umfassen – nicht nur – das Wissenschaftszeitvertragsgesetz und die andauernde Unklarheit über langfristige Beschäftigungsperspektiven ebenso wie den Publikations- und Drittmitteldruck. Vor dem Hintergrund interdisziplinär organisierter Forschungsverbünde stellt sich zudem die Frage, welche Fördermaßnahmen gebraucht werden, um die fächerübergreifende Arbeit zu ermöglichen und standortübergreifende Allianzen produktiv zu machen.
Unter dem Stichwort Kräfte wollen wir nicht nur gegenwärtige und zukünftige Potenziale der EKW sondieren, sondern auch Diskussionen über finanzielle, personelle und infrastrukturelle Kräfte – und deren Abwesenheit – anstoßen. Welche Formen der Unterstützung haben sich als fruchtbar erwiesen, an welchen Kräften mangelt es? Kann und sollte es mehr Kooperationen zwischen den Standorten geben, welche Synergieeffekte können wir generieren, um mit den eigenen Kräften besser zu haushalten? Wie können Forschungs- und Lehrteams besser unterstützt werden? Es geht aber auch um die persönlichen – mentale und physische – Resilienzen der im Fach Forschenden, Lehrenden und Studierenden. Ferner möchten wir zum Austausch über die Frage anregen, welche gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen Kräfte auf die EKW einwirken, und welche Anforderungen sich für das Fach ergeben.
Bei unserem Nachdenken über die sozialen und politischen Umwelten der EKW müssen aber auch die erweiterten Chancen und Möglichkeiten bedacht werden, die zentrale Forschungsfelder der EKW eröffnen – Möglichkeiten der Intervention, Beratung und der beruflichen Profilierung: Kaum ein anderes Fach generiert schließlich so viel Expertisen zu drängenden Gegenwartsfragen, wie etwa zu intersektionaler Ungleichheit, der Klimakrise und damit einhergehenden Neukartierungen von Multi-Spezies Beziehungen, oder zur Digitalisierung der Alltagswelt. Unser Fach wird daher zunehmend von Medien, Politik und Zivilgesellschaft angerufen, um Expertise und Analyse bereitzustellen, was die EKW einerseits mit Relevanzkapitalien ausstattet, anderseits aber auch forschungsethische Herausforderungen hervorruft. Auf der Tagung soll auch diese Möglichkeitsdimension diskutiert werden: Wie bringen wir unsere Forschungsthemen in aktuelle politische Debatten ein? Wie können wir unser Fachprofil auf diese Weise noch besser konturieren? Welche Chancen, aber auch: welche Fallstricke, sind mit einem Fachengagement in transuniversitären Interventionen und Diskussionen verbunden – und können wir Chancen nutzen und Fallstricke umgehen?