Deutsch Intern
Campus trifft Schule Unterfranken

Workshops 2024

Hier finden Sie eine Übersicht über alle Fortbildungsmöglichkeiten, die im Jahr 2024 angeboten werden.

Übersicht

Wann? 10.04.2024, 10 - 17 Uhr

Wo?  Zentrales Hörsaalgebäude am Hubland (Z6): Raum 2.011 

Anmeldung: erfolgt über Website Fortbildung in Bayerischen Schulen oder magdalena.bachinger@uni-wuerzburg.de. 

Workshopbeschreibung

Der Workshop behandelt die Epoche der Volksrepublik China von der Mao-Ära bis in die Gegenwart anhand von zwei unterschiedlichen Zugängen, die alternierend beide besucht werden können. Nach einem Einführungsvortrag wird jedes der beiden Themen in einzelnen Gruppen erschlossen.

Die Epoche der VR China lässt sich in mindestens drei Phasen einteilen, die Mao-Ära (1949-1976/1979), die Ära Deng Xiaopings (1978-1997/2010) und die aktuelle Ära Xi Jinpings (seit 2012). Übergreifende Thematiken dieser Phasen sind die Bemühung um eine Modernisierung, die ideologische Ausrichtung, die Positionierung Chinas auf der internationalen Bühne, das Verhältnis von Zentrale zu den Regionen, von Intellektuellen zur Partei, von Wirtschaft zur Politik, von Land zu Stadt sowie auch die Bevölkerungsentwicklung und die Umweltpolitik. Anhand von zwei Feldern sollen Aspekte dieser Querschnittsthemen für die drei Phasen erschlossen werden.

Thema 1: Die chinesische Gesellschaft im Wandel der Zeit

Die Entwicklung der chinesischen Gesellschaft wurde in der Frühphase der Volksrepublik durch starke ordnungspolitische Maßnahmen sowie Kampagnen, die auf eine umfassende gesellschaftliche Umformung zielten, geprägt. Bodenreformen, der Aufbau des sozialistischen Staates nach dem Vorbild der UdSSR, aber auch radikale Experimente wie der Große Sprung nach Vorn und die Kulturrevolution sollten eine forcierte Transformation der traditionellen Gesellschaft hin zum Kommunismus herbeiführen. Die Einführung der Reform- und Öffnungspolitik in den späten 1970er Jahren führte zu einem kontinuierlichen wirtschaftlichen Aufschwung bei gleichzeitigem schrittweisem Rückzug des Staates aus der Wirtschaft und der Privatsphäre. Die Biographien vieler Chinesinnen und Chinesen sind demnach durch mehrere Brüche geprägt, indem sie zum Ziel politischer Kampagnen wurden, ihre staatliche Anstellung verloren oder sich als Wanderarbeiter in neu entstandenen privaten Unternehmen verdingen mussten. In diesem Workshop soll der gesellschaftliche Wandel in China vor dem Hintergrund tiefgreifender politischer Veränderungen ins Auge gefasst werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auf dem großen Stadt-Land-Gefälle.

Thema 2: Aspekte der chinesischen Öffentlichkeit im Bild ihrer Medien

In der Mao-Ära wurde erstmals eine chinesische Gesamtöffentlichkeit mittels Printmedien hergestellt. Allerdings unterschieden sich die medialen Formen gemäß den maoistischen Kampagnen deutlich, etwa zwischen den 50er Jahren und der Kulturrevolution. Die variablen Rahmenbedingungen sollen insbesondere anhand von bildlichen Quellen wie Propagandapostern und Karikaturen erschlossen werden. Mit der Öffnungspolitik waren auch die rein staatlichen Medien den Kriterien der Wirtschaftlichkeit und damit einer Marktnachfrage ausgesetzt. In welcher Form der Parteistaat eine damit einhergehende zunehmende Vielfalt auch an digitalen Medien steuert und kontrolliert und sich dabei eine spezifisch chinesische Form der Öffentlichkeit ausprägt, soll insbesondere anhand von Internetquellen untersucht werden. Neben allgegenwärtigen Fragen der Zensur bieten sich auch Interpretationen von medialen Möglichkeitsräumen und globalen Interaktionen an. Das Material wird auch nach Kriterien der sprachunabhängigen Erschließbarkeit zusammengestellt und erlaubt unterschiedliche thematische Zugänge.