Neue Ausstellung ehrt Pionier der Zellforschung
08/01/2023Am Biozentrum der Uni Würzburg öffnet eine Dauerausstellung zum Leben und Wirken des Zoologen Theodor Boveri. Der Eintritt ist frei.
Er gilt als einer der profiliertesten Forschenden der Uni Würzburg und als Vorreiter auf dem Gebiet der Vererbungs- und Entwicklungslehre mit weltweitem Renommee: Theodor Boveri (1862 bis 1915), Begründer der experimentellen Zellforschung. Ihm widmet das Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität (JMU) jetzt eine neue Dauerausstellung, die am 26. Juli 2023 öffnet. Zu besichtigen ist sie immer werktags von 9 bis 17 Uhr im Foyer des Biozentrums. Der Eintritt ist frei.
Aufgeteilt auf mehrere Stationen berichtet die Ausstellung „Theodor Boveri: Leben, Forschung, Wirken“ über Boveris Arbeit als Wissenschaftler, seine Freundschaft zu Wilhelm Conrad Röntgen, dem Entdecker der Röntgen-Strahlen, sowie über die Bedeutung von Boveris Forschungen bis heute. „Dabei lässt unsere Ausstellung Boveri nicht nur als Wissenschaftler sichtbar werden“, sagt Professor Guido Fackler, Museologe am Institut für deutsche Philologie, „sondern auch als Mensch, Ehemann und Freund.“
Ausstellung beleuchtet ein Stück Würzburger Wissenschaftsgeschichte
Einen Fokus legt die Dauerausstellung so zum Beispiel auch auf das Frauenstudium an der Uni Würzburg: Boveris Gattin, die Biologin Marcella Boveri, wurde 1896 als erste weibliche Gasthörerin an der Uni Würzburg zugelassen. Damit war sie Wegbereiterin für die akademische Karriere von Frauen an der JMU.
„Unsere Ausstellung richtet sich an Studierende, Gäste des Biozentrums sowie an interessierte Würzburgerinnen und Würzburger“, erklärt Professor Wolfgang Rössler, Sprecher des Biozentrums. „Speziell für Schulklassen hat die Biologie-Fachdidaktik zudem ein interaktives Begleitprogramm entwickelt.“
Erarbeitet wurde „Theodor Boveri: Leben, Forschung, Wirken“ 2019/20 im Rahmen eines einjährigen Lehrforschungsprojekts von 25 Studierenden der Professur für Museologie unter Leitung von Guido Fackler, Professor Ulrich Scheer, dem ehemaligen Inhaber des Lehrstuhls für Zell- und Entwicklungsbiologie und Initiator der Ausstellung, sowie von Inga Benedix aus der Museologie. Layout und Design entwarfen fünf Studierende des Fachbereichs Design der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt unter Leitung von Professorin Claudia Frey. Ein Begleitprogramm entwickelten Studierende der Biologiedidaktik unter Sabine Gerstner.
Realisiert werden konnte die Ausstellung allerdings erst nach der Corona-Pandemie unter Rösslers Gesamtkoordination mit Hilfe der Gestalterin Christina Rüttinger-Kirchner und zahlreichen Mitarbeitenden sowie der Werkstatt des Biozentrums. Finanzielle Unterstützung gab es vom Universitätsbund Würzburg, den Lehrstühlen des Biozentrums, dem Verein zur Förderung der Biomedizinischen Forschung, der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft sowie für Renovierungsarbeiten und neue Beleuchtung des Ausstellungsraums von der JMU.
Museologie an der Uni Würzburg
Als erste Universität im deutschsprachigen Raum bietet die JMU seit 2010 den Bachelor-Studiengang „Museologie und materielle Kultur“ an. Inzwischen können Studierende auch Masterabschlüsse in „Museumswissenschaft“, „Museum und alte Kulturen“ sowie in Sammlungs- und Provenienzforschung und den Doktortitel erwerben. Im Mittelpunkt der Studiengänge steht die Frage, wie Museen künftig mehr Publikum und Gesellschaftsrelevanz erlangen können. Ein Fokus liegt dabei auf der Verzahnung von Theorie und Praxis sowie auf Vernetzungen mit der Museumswelt.
Weitere Informationen
Öffnungszeiten der Ausstellung: immer werktags von 9 bis 17 Uhr. Ort: Foyer des Biozentrums der Uni Würzburg, Am Hubland, 97074 Würzburg.
Anmeldung von Schulklassen unter didaktik.biologie@uni-wuerzburg.de. Weitere Infos zur Ausstellung: i-tbi@biozentrum.uni-wuerzburg.de.
Kontakt
Prof. Dr. Guido Fackler, Museologe am Institut für deutsche Philologie, guido.fackler@uni-wuerzburg.de