Intern
Lehrstuhl für klassische Archäologie

Die Agora von Athen

Die Agora von Athen – ein zergliederter Raum

Spätestens seit dem 2. Jh. v. Chr. war die Agora von Athen an allen Seiten durch eine nahezu geschlossene Randbebauung begrenzt und erschien als eine geschlossene Platzanlage. Das Areal, das diese Bebauung einschloss, war aber kein einheitlicher Raum. Vielmehr lassen sich anhand von Grenzsteinen, Perirrhanterien und Barrieren mehrere Grenzen und Binnengliederungen greifen. Gerade die Überschreitung der sakralen Grenzen rund um die vielfältigen Kultplätze (Altäre und Tempel), waren mit spezifischen Übergangsritualen verbunden, die die Grenzen auch performativ erfahrbar machten. Solche Binnengliederungen hatten sowohl politisch-soziale, als auch religiöse Implikationen und strukturierten den Platz und seine Nutzungsmöglichkeiten in weit größerem Umfang, als bislang beachtet wurde.

Das Forschungsprojekt untersucht das Verhältnis dieser internen Grenzen und ihre Auswirkung auf die Nutzung des Areals in Beziehung zur gebauten architektonischen Strukturierung des Platzes.

Bild: Die Athener Agora im heutigen Stadtbild
© George E. Koronaios: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:View_of_the_Ancient_Agora_of_Athens_from_the_Areopagus_on_September_24,_2021.jpg