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  • Tagung "Common Grounds"
Philosophische Fakultät

Verdienstmedaillen für vier Persönlichkeiten

14.05.2024

Für herausragende Verdienste um die JMU wurden Professorin Esther Asan, Professor Roland Baumhauer sowie die Alumni Ulrike und Norbert Täuber auf dem Stiftungsfest 2024 geehrt.

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Die Julius-Maximilians-Verdienstmedaillen gingen an (v.r.) Professor Roland Baumhauer, Norbert und Ulrike Täuber sowie Professorin Esther Asan. (Bild: Rudi Merkl / Universität Würzburg)

Esther Asan

Neben ihren hochgeschätzten Beiträgen zu Forschung und Lehre hat die Medizinerin Esther Asan die Julius-Maximilians-Universität Würzburg über viele Jahre auf dem Gebiet der Gleichstellung und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses geprägt, gefordert und unterstützt – Aufgaben, die immer mehr als Grundvoraussetzungen für die Erfolge der Universität als Forschungs- und Bildungsinstitution erkannt werden.

Ihr Einsatz für Nachwuchsförderung und Gleichstellung ist nur im Kontext ihres eigenen Engagements und ihrer Erfahrungen als Forscherin und Lehrende zu verstehen: Esther Asan, geborene Berthold, wurde 1957 in Köln geboren, studierte von 1975 bis 1982 Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität und wurde 1983 mit einer Arbeit in Physiologischer Chemie promoviert.

Nach einem kurzen Ausflug in die klinische Tätigkeit als chirurgische Assistenzärztin am Krankenhaus in Halle/Westfalen zog es sie zurück in die Forschung und nach Würzburg, zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Toxikologie und am Institut für Anatomie und Zellbiologie (1983-1994), unterbrochen von einem Forschungsaufenthalt an der Neurologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich. Es folgten ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die Habilitation und die Venia Legendi für Anatomie 1997 sowie die Ernennung zur apl. Professorin im Jahr 2004.

Neuroanatomie als Forschungsschwerpunkt

Das besondere Forschungsinteresse Esther Asans galt und gilt der Neuroanatomie, genauer der Analyse morphologischer Grundlagen für die Funktion des Mandelkernkomplexes (Amygdala), einem Hirnareal im limbischen System mit unmittelbarem Einfluss auf das Erleben und Erinnern von Emotionen.

Die Bedeutung ihrer Forschungsarbeiten zeigt sich auch in der Förderung durch renommierte Drittmittelgeber wie der DFG und ihrer Mitgliedschaft in DFG-geförderten kollaborativen Forschungsverbünden. Esther Asans besondere Fähigkeiten in der Lehre wiederum erfuhren unter anderem mit dem Kölliker-Lehrpreis der Medizinischen Fakultät und dem Preis für gute Lehre an den staatlichen Universitäten in Bayern die angemessene Anerkennung. Ihr Streben, das eigene Wissen an nachfolgende Generationen weiterzugeben, gab den Anstoß zur Co-Autorschaft wichtiger Lehrbücher der Anatomie und Histologie.

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Neben ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit lag der Alumna und Professorin Esther Asan vor allem die individuelle Förderung von Studierenden und des wissenschaftlichen Nachwuchses am Herzen.

Der Anspruch, jede und jeden Einzelnen dabei zu unterstützen, die eigenen Potenziale zu erkennen und optimal nutzen zu können, führte sie dabei auch zum konsequenten Einsatz für die Gleichstellung. Dazu gehörten u.a. ihre Mitgliedschaft in der Steuerungsgruppe des Programms „Mentoring med“ (2009-2015), ihr Vorsitz der Kommission zur Vergabe von Habilitationsstipendien für Ärztinnen der Medizinischen Fakultät (2010-2015) und ihre Mitgliedschaft in der Kommission für Nachwuchs- und Frauenförderung der Medizinischen Fakultät (2015-2023).

Langjährig als Frauenbeauftragte engagiert

Besondere Beachtung verdient ihr Engagement als Frauenbeauftragte (2010-2013) bzw. stellvertretende Frauenbeauftragte (2004-2010; 2013-2023) der Medizinischen Fakultät und als stellvertretende Frauenbeauftragte der Universität (2006-2020 und 2021-2023). Die damit einhergehende Mitgliedschaft in weiteren strategischen Kommissionen wie der Präsidialkommission für Qualität in Studium und Lehre, der Kommission für Internationales und der Kommission für Nachhaltigkeit eröffneten ihr die Möglichkeit, Gleichstellung als Querschnittsthema der Universität sichtbar zu machen.

Als Studienberaterin, als Mentorin, als Mitglied in Prüfungsausschüssen und Gremien, als Initiatorin von Förder- und Coachingprogrammen, als Frauenbeauftragte und über zahlreiche weitere Funktionen und Ämter machte Esther Asan sich für Anliegen stark, die heute als Grundlage einer entwicklungs- und zukunftsfähigen Universität erkannt werden. So wurde sie, weit über die Medizinische Fakultät hinaus, zum Vorbild für viele Kolleginnen und Kollegen.

Roland Baumhauer

Roland Baumhauer wurde am 11. Januar 1956 in Ulm geboren. Er studierte Geographie, Geologie und Mineralogie an den Universitäten Würzburg und Mainz. 1980 schloss er sein Diplomstudium in Würzburg ab. Von 1980 bis 1985 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographie in Würzburg, wurde dort 1985 promoviert und 1991 habilitiert. Im gleichen Jahr erhielt er den Ruf auf eine Professur für Angewandte Geographie an die Universität Trier, dem 2001 ein Ruf auf den Lehrstuhl für Geographie I mit dem Schwerpunkt Physische Geographie an die Universität Würzburg folgte. Einen Bleiberuf der Universität Trier lehnte er 2003 ab. Seit seiner Emeritierung 2022 ist er Seniorprofessor an der JMU.

Sein Fach vertrat Roland Baumhauer in Forschung und Lehre in großer Breite. Schwerpunkte seiner Forschungen bildeten die Geomorphologie und Paläoökologie arider und semiarider Regionen insbesondere im altweltlichen Trockengürtel; sowie im Bereich der angewandten Geographie die Umweltgeschichte und die aktuellen Umweltveränderungen auch durch den Klimawandel. Aus den Forschungsarbeiten resultierten auch mehrere Lehrbücher zur Physischen Geographie, und nicht zuletzt die 2023 bei Springer erschienene Monographie zur Physischen Geographie Afrikas.

Interdisziplinarität und Internationalität gefördert

Roland Baumhauer hat sich in seiner Laufbahn an der Universität Würzburg insbesondere für Interdisziplinarität und Internationalität eingesetzt. Er hat Kooperationen mit Nachbarfächern (z.B. Altertumswissenschaften, Informatik, Geschichte, Biologie, Sprachwissenschaften) ins Leben gerufen oder zu fördern versucht. Dabei hat er sein Wissen mit großem Engagement an die Studierenden weitergegeben, sich aber auch bemüht, Schülerinnen und Schüler für sein Fach zu begeistern oder bei einem breiten Publikum für sie zu werben.

Neben Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Forschungskolleginnen und -kollegen aus aller Welt unterhielt er mehr als ein Dutzend Lehr- und Forschungskooperationen, die vom Geological Survey of Iran und der Universität Teheran oder der Universität Niamey in Niger, der University of British Columbia oder dem Koninklijk Museum voor Midden-Afrika in Tervuren bis hin zum Laboratoire de Géologie du Muséum National d’Histoire Naturelle in Paris reichen.

Vielfältige Aktivitäten entfaltet

Hervorzuheben sind auch seine teilweise langjährigen Tätigkeiten in der Kommission für Geomorphologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, als Gastdozent des DAAD in Westafrika, im Vorstand der Geokonferenz, bei ASIIN und EVALAG und anderes mehr. Er war Fachgutachter für zahlreiche nationale und internationale Institutionen und Stiftungen, u.a. der EU, des British Council, der DFG oder der Zeiss-Stiftung und ist bis heute Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Das Wirken von Roland Baumhauer beschränkte sich keineswegs auf Forschung und Lehre. Bereits an der Universität Trier war er von 1996 bis 2002 Vizepräsident für Haushalt, Bibliothek, EDV und Bau. Von 1999 bis 2000 war er Interimspräsident der Universität.

Auch an der JMU hat er sich in der akademischen Selbstverwaltung engagiert: Von 2005 bis 2007 war er Dekan der Geowissenschaftlichen Fakultät. Nach deren Schließung war er bis 2011 Prodekan der 2007 aus den alten Philosophischen Fakultäten I und II sowie dem Institut für Geographie neu gebildeten Philosophischen Fakultät I. Von 2011 bis 2021 bekleidete er das Amt des Dekans der Philosophischen Fakultät.

Ulrike und Norbert Täuber

Mit dem Ehepaar Ulrike und Norbert Täuber ehrte die Julius-Maximilians-Universität zwei Mitglieder des Alumni-Vereins der Universität Würzburg, die sich durch ihr großes ehrenamtliches Engagement für den Verein auch um die JMU verdient gemacht haben.

Ulrike Täuber ist 1952 in Stuttgart geboren, Norbert Täuber 1946 in Marl. Nach Beginn ihres Studiums der Mathematik an der Universität Stuttgart wechselte Ulrike Täuber nach dem Vordiplom an die Universität Würzburg und schloss ihr Studium mit einem Diplom der Mathematik mit Nebenfach Betriebswirtschaft ab. Norbert Täuber studierte von 1971 bis 1976 Betriebswirtschaftslehre an der JMU.

Im Jahr 1977 heirateten die beiden und lebten die nächsten 35 Jahre in Stuttgart. Norbert Täuber arbeitete viele Jahre als leitender Angestellter in mittelständischen Betrieben in Stuttgart und Bad Teinach und als selbständiger Unternehmensberater in Stuttgart. Ulrike Täuber füllte die Jahre ihrer beruflichen Tätigkeit mit IT und Betriebswirtschaft aus. Sie begann ihre Karriere bei der Firma Siemens, wechselte dann zum Rhein-Main-Rechenzentrum und schließlich zu IBM, wo sie 28 Jahre bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2012 arbeitete.

Ehrenamtlich aktiv für das Alumni-Netzwerk

2012 kehrte das Paar in seine Universitätsstadt Würzburg zurück. Es lebt gerne hier und besucht mit Freude die vielfältigen Vorlesungen und Vorträge der Universität. Über ihr ehrenamtliches Engagement für den Alumni-Verein sind Ulrike und Norbert Täuber der JMU tief verbunden.

Sie arbeiteten fünf Jahre lang jede Woche ehrenamtlich einige Stunden im Alumni-Büro. Darüber hinaus nutzten sie ihre vielfältigen Kontakte, um wirksame Öffentlichkeitsarbeit für den Verein zu betreiben und so mit Erfolg neue Vereinsmitglieder und finanzielle Unterstützerinnen und Unterstützer für die Alumni-Fundraising-Projekte zu gewinnen. Sie selbst unterstützten ebenfalls viele dieser Projekte. So finanzierte Norbert Täuber beim sogenannten Turmuhrprojekt Schnuppermitgliedschaften, um junge Menschen für den Alumni-Verein zu gewinnen.

Beide engagierten sich ebenso bei Veranstaltungen des Vereins und betreuten so beispielsweise den Alumni-Stammtisch in Würzburg. Ulrike Täuber baute unter anderem die LinkedIn-Gruppe des Alumni-Netzwerks mit auf und pflegte diese. Das Ehepaar nahm mit Regelmäßigkeit und Freude an den Veranstaltungen des Alumni-Vereins teil und warb in seinem Freundeskreis für den Verein. So machte es sich erfolgreich für die Gemeinschaftsidee des Alumni-Netzwerks stark.

Von Präsidialbüro der Universität Würzburg

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