Streit um das Nibelungenlied
29.10.2024Das Nibelungenlied gilt gemeinhin als deutscher Nationalepos. Am Mittwoch, 6. November 2024 befasst sich das Schelling-Forum mit die Philologie und ihrem Umgang mit dem Heldenepos.
Im 19. Jahrhundert war Philologie zweifellos ein Leitparadigma der sich an den Universitäten etablierenden Geisteswissenschaften. In der jungen Disziplin der Germanistik, die zunächst noch ganz auf die Erforschung des deutschen Altertums ausgerichtet war, entwickelten sich verschiedene Konzepte und Methoden von Philologie, die miteinander konkurrierten.
Fragen der Methodendivergenz, Kampf um das richtige Verständnis eines Textes, die Deutungshoheit und die richtige Art der Edition wurden hier nirgends mit mehr Vehemenz ausgetragen als im Blick auf das Nibelungenlied, dem der Rang und die Bedeutung eines Nationalepos zugeschrieben wurde.
Das Schelling-Forum lädt herzlich ein zum Vortrag der germanistischen Mediävistin Beate Kellner, die den jahrzehntelangen Streit um die Hypothesen zur Genese, die Methoden der Edition und das Verständnis dieses Epos neu erschließt und dabei auch seine institutionellen Dimensionen beleuchtet. Anschließend kommt sie mit der in Würzburg lehrenden Philologin Regina Toepfer ins Gespräch – sehr gerne auch mit den Teilnehmenden!
Ort und Zeit
Mittwoch, 6. November 2024 um 18 Uhr im Schelling-Forum, Klinikstraße 3, 97070 Würzburg.
Mitwirkende
Beate Kellner ist seit 2010 Professorin für Germanistische Mediävistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2018 ist sie Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die deutsche Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Regina Toepfer ist seit 2021 Professorin für deutsche Philologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Sie ist Präsidentin des Mediävistenverbands und forscht zu Übersetzungskulturen des Mittelalters und der frühen Neuzeit.
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei und erfolgt über das Buchungsportal. Fragen werden unter schelling-forum@badw.de beantwortet.