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Philosophische Fakultät

Ringvorlesung „Archäologie des Todes“

18.04.2023

Tod, Vergänglichkeit und Totenwelt: Diesen Themen widmet sich die Ringvorlesung „Archäologie des Todes“ an der Universität Würzburg. Sie beleuchtet diese aus einer historisch-archäologischen Perspektive.

Die Ringvorlesung stellt Schlaglichter der Archäologie des Todes vor.
Die Ringvorlesung stellt Schlaglichter der Archäologie des Todes vor. (Bild: Martin Gruber / JMU)

Die Gewissheit des Todes, der Umgang mit Verstorbenen und die vielfältigen Vorstellungen zur Totenwelt sind Themen, die den Menschen seit seinen Anfängen bis in die heutige Zeit beschäftigen. Die archäologischen Spuren aus prähistorischer und historischer Zeit zeugen von den unterschiedlichen, bisweilen spektakulären Formen, Riten und Praktiken, mit denen Menschen der Vergänglichkeit des Lebens und des Körpers begegneten.

Diverse Grabformen als Zeugnisse von Leben und Tod

Die Vielfalt reicht vom Pharaonengrab über den Kurgan oder die Gruft unter dem Wohnraum bis hin zur einfachen Erdbestattung oder Urnengräbern. Nicht selten sind Gräber wichtige und reichhaltige archäologische Zeugnisse der jeweiligen materiellen Kultur und der Bestattungssitten, erlauben aber als bewusste Konstruktionen und Inszenierungen ebenso den Blick auf die Lebenden und die dahinterstehenden gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen.

Mit Hilfe naturwissenschaftlich-anthropologischer Methoden lassen sich den Knochen Informationen zur Ernährung, Herkunft oder Gesundheit entlocken, sodass eine Archäologie des Todes nicht nur den Umgang mit dem Tode, sondern vor allem auch die Lebens- und Handlungsweisen der Menschen zu ihren Lebzeiten beleuchtet.

Die Ringvorlesung stellt Schlaglichter der Archäologie des Todes aus prähistorischer und historischer Zeit vor und lädt ein zu einer Spurensuche nach Praktiken, mit der Vergänglichkeit umzugehen, und nach den Möglichkeiten, ihr entgegenzuwirken.

Das Programm

24. April 2023: Frauen mit Eigenschaften. Zwei exzeptionell erhaltene Bestattungen von Zivilistinnen vor den Toren des römischen Legionslagers Vindonissa (CH)
Dr. Ana Maspoli | Ulrich Stockinger, M.A. (Basel)

8. Mai 2023: Der Galgen bei Allensbach — Ausgrabung und Erforschung einer frühneuzeitlichen Richtstätte am Bodensee
Dr. Michael Francken | Dr. Jürgen Hald (Konstanz)

15. Mai 2023: Die Königsgruft Qatna, Syrien
Prof. Dr. Peter Pfälzner (Tübingen)

22. Mai 2023: Symphonie des Todes – Musik im römischen Begräbniskult
Dr. Florian Leitmeir (Würzburg) | Dr. Jutta Günther (Göttingen)

5. Juni 2023: Buddhistischer Stupa- und Reliquienkult
Prof. Dr. Ingo Strauch (Lausanne)

19. Juni 2023: Funeräre Kultur und Gesellschaft. Strukturen, Medien und Kontexte der Grab- und Bestattungspraxis im Alten Ägypten
Prof. Dr. Stephan Seidlmayer (Kairo | Berlin)

3. Juli 2023: Helden-Tod: Rituale der Bestattung und Erinnerung in archaischer Zeit
Prof. Dr. Elke Stein-Hölkeskamp (Duisburg-Essen)

17. Juli 2023: Massenmord, Kannibalismus — oder Menschenopfer? Der einzigartige Fundplatz der Bandkeramik von Herxheim (Südpfalz)
Dr. Andrea Zeeb-Lanz (Speyer)

Zeit und Ort

Die Ringvorlesung findet jeweils montags um 18.15 Uhr im Toscanasaal der Residenz Würzburg (Südflügel, Residenzplatz 2, Tor A) statt.

Die Online-Teilnahme ist ebenfalls möglich:

https://uni-wuerzburg.zoom.us/j/69028577090

Meeting-ID: 690 2857 7090

Von Pressestelle JMU

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