Mit China reden?
09.04.2024Der Kanadier David Ownby hat vor einigen Jahren die Webseite „Reading the China Dream“ gegründet. Er übersetzt dort Artikel und Essays chinesischer Intellektueller. Jetzt kommt Ownby für einen Vortrag an die Uni Würzburg.
In den vergangenen zehn Jahren hat David Ownby im Rahmen seines Projekts „Reading the China Dream“ viele Werke chinesischer Intellektueller gelesen und übersetzt. Diese publizieren in China und auf Chinesisch; sie sind keine Dissidenten, aber auch keine Parteipropagandisten. Diese Intellektuellen leben in einer Welt, die parallel zur der von Xi Jinping und dem Parteistaat existiert und diesen ausgeliefert ist.
Auch wenn diese Welt begrenzt ist und sich unter Xi Jinping weiter verkleinert hat, hat sich das intellektuelle Leben in China im Laufe von 40 Jahren Reform und Öffnung ähnlich gewandelt wie die chinesische Wirtschaft und Gesellschaft. Die Globalisierung hat die Art und Weise verändert, wie chinesische Intellektuelle denken und schreiben, mit dem Ergebnis, dass chinesische und westliche Intellektuelle heute in erstaunlichem Maße ein gemeinsames Vokabular und gemeinsame Referenzen haben.
Dies deutet darauf hin, dass ein Dialog mit vielen der chinesischen Vordenker möglich sein könnte, wenn auch nicht mit den chinesischen Behörden. Ob dieser Dialog tatsächlich möglich ist: Dafür interessiert sich David Ownby.
Zeit und Ort
David Ownby kommt jetzt für einen öffentlichen Vortrag mit anschließender Diskussion an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Auf Einladung der Sinologie spricht er über die Frage „A China We Can Talk To?“.
Der Vortrag findet statt am Mittwoch, 17. April 2024, im Hörsaal 0.001 des Zentralen Hörsaal- und Seminargebäudes Z6 auf dem Campus Hubland Süd, Beginn ist um 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Vortragssprache ist Englisch.
Zur Person
David Ownby hat sich vor kurzem aus dem Fachbereich Geschichte der Universität Montréal zurückgezogen und ist derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Sozialanthropologie in Halle, Deutschland. Seine jüngsten Arbeiten befassen sich mit dem intellektuellen Leben im zeitgenössischen China.