Geschichtsprofessor geehrt
10.10.2023Für seine Verdienste um die Zusammenführung polnischer und deutscher Forschender wurde der Würzburger Historiker Helmut Flachenecker im Rahmen des nachgeholten Jubiläums der Polnischen Historischen Mission ausgezeichnet.
Am 19. September hatten sich im polnischen Toruń Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik getroffen, um nachzuholen, was durch Corona aufgeschoben worden war: Die Feierlichkeiten zum zwanzigjährigen Bestehen der Polnischen Historischen Mission. Diese ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń und seit 14 Jahren an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) tätig.
Gefeiert wurde an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität in Toruń. In Anwesenheit von Professor Thomas Baier, Dekan der Philosophischen Fakultät der JMU, als Vertreter des Präsidenten der Universität Würzburg, Vertretern der Woiwodschaft und Stadt Toruń, Rektoren und Dekanen aus ganz Polen, vielen Gästen aus Polen und Deutschland, sowie durch eine Videobotschaft des Würzburger Oberbürgermeisters Christian Schuchardt begrüßt, wurde Professor Helmut Flachenecker geehrt.
Ausgezeichnet für große Verdienste
Gleich zwei Würdigungen erhielt Flachenecker, der an der JMU den Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte leitet: Die des Marschalls der Woiwodschaft Kujawien-Pommern Unitas Durat Palatinatus Cuiaviano-Pomeraniensis – zum ersten Mal verliehen an einen Nicht-Polen – und die Medaille für Verdienste für die Fakultät für Rechts- und Verwaltungswissenschaften der Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń.
Die Bedeutung dieser Auszeichnungen sieht Professor Flachenecker „vor allem in der Anerkennung der langjährigen Bemühungen der Polnischen Historischen Mission bei der Zusammenführung polnischer und deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
In dasselbe Horn stieß die Laudatio von Professor Janusz Tandecki, Historiker an der Universität Toruń, der herausstellte, „wie sehr sich Helmut Flachenecker um die Wissenschaft und die Organisation der Wissenschaft in Deutschland und Polen verdient gemacht“ habe.
Professor Zdzisław Noga von der Pädagogischen Universität Krakau betonte in einem Schreiben, dass Flacheneckers Engagement weit über die Wissenschaft hinaus gehe: „Die im Rahmen von Konferenzen und Stipendien entstandenen Beziehungen entwickeln sich häufig zu persönlichen Beziehungen und kommen unserer Gesellschaft zugute.“
Die Polnische Historische Mission
Die Polnische Historische Mission wurde am ersten August 2001 unter Mitwirkung der Historiker der Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń ins Leben gerufen und am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen angesiedelt. Zu ihren Aufgaben, die bis 2008 in Göttingen durchgeführt wurden, gehören unter anderem die Vorbereitung von Stipendienaufenthalten polnischer Historikerinnen und Historiker, Lesungen in Polen und Deutschland sowie die Veranstaltung und Mitorganisation von Tagungen. Die Schließung des Max-Planck-Instituts für Geschichte in Göttingen erforderte die Suche nach neuen Standorten für die Mission. Seit September 2009 ist die Polnische Historische Mission an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg tätig.
Gerade in der schwierigen Zeit der Schließung in Göttingen hatte „insbesondere Professor Flachenecker der Mission mit großem Wohlwollen und großer Hilfe und Unterstützung zur Seite gestanden“, so Janusz Tandecki.
Helmut Flachenecker freut besonders, dass durch die Arbeit der Mission bereits „hunderte von Forschenden nach Würzburg gekommen sind und Universität und Stadt kennen und schätzen gelernt haben.“
Kontakt
Dr. Renata Skowrońska, Polnische Historische Mission, Tel: +49 931 31-81029 E-Mail: renata.skowronska@uni-wuerzburg.de