Archäologie des Todes
17.07.2023Ringvorlesung des WAZ im SS 2023
Die Gewissheit des Todes, der Umgang mit Verstorbenen und die vielfältigen Vorstellungen zur Totenwelt sind Themen, die den Menschen seit seinen Anfängen bis in die heutige Zeit beschäftigen. Die archäologischen Spuren aus prähistorischer und historischer Zeit zeugen von den unterschiedlichen, bisweilen spektakulären Formen, Riten und Praktiken, mit denen Menschen der Vergänglichkeit des Lebens und des Körpers begegneten. Die Vielfalt reicht vom Pharaonengrab über den Kurgan oder die Gruft unter dem Wohnraum bis hin zur einfachen Erdbestattung oder Urnengräbern. Nicht selten sind Gräber wichtige und reichhaltige archäologische Zeugnisse der jeweiligen materiellen Kultur und der Bestattungssitten, erlauben aber als bewusste Konstruktionen und Inszenierungen ebenso den Blick auf die Lebenden und die dahinterstehenden gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen. Mit Hilfe naturwissenschaftlich-anthropologischer Methoden lassen sich den Knochen Informationen zur Ernährung, Herkunft oder Gesundheit entlocken, sodass eine Archäologie des Todes nicht nur den Umgang mit dem Tode, sondern vor allem auch die Lebens- und Handlungsweisen der Menschen zu ihren Lebzeiten beleuchtet.
Die Ringvorlesung stellt Schlaglichter der Archäologie des Todes aus prähistorischer und historischer Zeit vor und lädt ein zu einer Spurensuche nach Praktiken, mit der Vergänglichkeit umzugehen, und nach den Möglichkeiten, ihr entgegenzuwirken.
Programm
Die Ringvorlesung beginnt am 24. April 2023 und findet jeweils montags um 18.15 Uhr im Toscanasaal der Residenz Würzburg (Südflügel, Residenzplatz 2, Tor A) statt.