Joint Master Museum Studies Helwan–Würzburg
Deutsch-ägyptische Zusammenarbeit zur Erhaltung und Vermittlung des ägyptischen Kulturguts im Joint Master Programm Museum Studies (Helwan University–Universität Würzburg)
Seit der Jahrtausendwende hat die ägyptische Altertümerverwaltung landesweit große Museumsprojekte auf den Weg gebracht, die das kulturelle Erbe von der Antike bis zur islamischen Zeit umfassen, ohne den gesteigerten Bedarf an gut ausgebildetem Museumspersonal vor Ort decken zu können. Um Abhilfe zu schaffen, hat die Helwan University (HU) in Kairo den MA Museum Studies eingerichtet. Zusätzlich will sie nun in Kooperation mit der Museologie und der Ägyptologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) ein duales Joint Master Programm Museum Studies Helwan–Würzburg realisieren, um Anschluss an die internationalen Entwicklungen im Museumssektor zu erlangen. Dieser Master würde den vom DAAD geförderten MA Heritage Conservation and Site Management von HU und BTU Cottbus komplementär ergänzen; zugleich entstünde als Strukturaufbau ein im arabischen Raum einzigartiges „Center of Heritage and Museum Studies“.
Der neue internationale MA-Studiengang wird im Sinne einer gleichberechtigten Hochschulpartnerschaft mit Studierenden- und Dozentenaustausch etabliert. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) begleitet und fördert diese Hochschulpartnerschaft seit 2015 mit Mitteln des Auswärtigen Amtes:
- Kulturgut bewahren, Bewusstsein bilden, Breitenwirkung entfalten: Aufbau eines dualen Joint Master Programms Museum Studies Helwan–Würzburg (2015–2018)
- Heritage Dialogues: Nachhaltige Ansätze aus Ägyptologie und Museologie zur Qualifizierung des Museums- und Ausstellungssektors in Ägypten (2018–2020)
Das Deutsche Archäologische Institut Kairo unterstützt das Projekt, indem es den Studierenden die Mitarbeit bei Projekten (site museums) anbieten wird. Neben dem Wissenstransfer und der Netzwerkbildung infolge gemeinsamer Studiensemester kommt die deutsch-ägyptische Zusammenarbeit von Museologen und Ägyptologen bei der musealen Erschließung der ägyptischen Geschichte dem Tourismus und damit der Wirtschaft zugute. Jedoch werden innovative Ideen, Praxisfelder und museale Präsentationsformen so entwickelt, dass die Museen sich vermehrt auch an die eigene Bevölkerung richten. So verschaffen die AbsolventInnen als Multiplikatoren dem Schutz und der Pflege des immensen kulturellen Erbes eine größere öffentliche Akzeptanz. Damit zielt dieses Projekt auf seine grundlegenden Ziele „Kulturgut bewahren, Bewusstsein bilden, Breitenwirkung entfalten“ und leistet einen wichtigen Beitrag zur geistig-kulturellen Entwicklung und zur Stabilisierung der prekären Lage in dieser post-revolutionären Phase Ägyptens.
Weitere Informationen finden Sie unter Kulturdialog mit Ägypten geht weiter.