Neu erschienen: Hymnen und Aretalogien im antiken Mittelmeerraum
01.12.2021In griechisch überlieferten Hymnen, Litaneien und Aretalogien präsentiert sich Isis als universale Gottheit. Dieses Bild entspricht nun aber im Grunde auch einem traditionell-ägyptischen und muss nicht erst einer hellenistischen Akkulturation der Göttin zuschulden sein. Der heno-, quasi pantheistische Charakter der Isis setzt sich also nicht notwendigerweise erst außerhalb des Niltals durch, weil sie bereits in Ägypten seit langem als Verkörperung aller anderen Göttinnen galt.
Von dieser lang debattierten Frage ausgehend möchte aber Hymnen und Aretalogien im antiken Mittelmeerraum die Engführung auf Ägypten und Isis verlassen und von der Binsenweisheit ausgehend, der Lobpreis von Gottheiten sei ein Charakteristikum aller antiker Religionen, auf die Kulturen des Mittelmeerraumes weiten, auch wenn im Band Isis weiterhin eine prominente Rolle zukommt, sie aber in einen weiteren Kontext eingebettet wird. So werden auch sumerische und akkadische Hymnentraditionen, stark vernachlässigte Texte und interkulturelle Verbindungen in den Blick genommen. Der Band vereint somit Beiträge aus unterschiedlichen altertumswissenschaftlichen Disziplinen, um gemeinsam über dieses so außergewöhnliche und reiche Textcorpus antiker Hymnentraditionen nachzudenken und neue Forschungen in einer multidisziplinären Perspektive komparatistisch einander gegenüberzustellen.
Herausgeber: Laurent Bricault, Martin Andreas Stadler
Band 154 der Reihe Philippika – Altertumswissenschaftliche Abhandlungen / Contributions to the Study of Ancient World Cultures
Verlag: Harrassowitz, Wiesbaden
VIII + 354 Seiten, 29 Abb., 4 Tabellen
Erscheinungsdatum: 15.12.2021
ISBN 978-3-447-11686-2