Intern
Lehrstuhl für Ägyptologie

Altägyptische Magie - Texte, Praktiken, Stereotype

Datum: 04.11.2019, 18:15 Uhr
Ort: Residenzplatz 2 (Residenz), Toskanasaal
Vortragende: Prof. Dr. Hans-Werner Fischer-Elfert (Universität Leipzig)

WAZ-Ringvorlesung im Toscanasaal der Würzburger Residenz.

Zeichnungen aus der Sammlung magischer Texte des altägyptischen Pap. Athen Nationalbibliothek 1826

Altägyptische Magie dient der Bekämpfung von Unheil aller Art in Kosmos und Gesellschaft, besonders dämonischer Herkunft und Urheberschaft. Dazu bedient sich ein professioneller Magier gattungsspezifischer Rhetorik, nicht selten unter Androhung der physischen Vernichtung des jeweiligen Übeltäters oder der hinter ihm stehenden Gottheit. Neben Zaubersprüchen auf Papyri, Ostraka oder anderen Schriftträgern, gehören Requisiten wie sog. Zaubermesser, Dämonenmasken, Klappern etc. zu seinem Arsenal. Im privaten Milieu dient die Magie zumeist der Prävention oder Abwehr physischer wie psychosomatischer Leiden, die mittels der diagnostisch-therapeutischen und eher rational orientierten Medizin nicht behandelt werden konnten. Überhaupt gehen Magie und Medizin nicht selten eine enge Partnerschaft bei der Durchführung eines Heil- oder Exorzismusrituals ein.

Abwehrsprüche unterliegen einer mehr oder minder stark stereotypisierten Phraseologie, z.B. gegliedert in Spruchtitel, Rezitation und Subskriptum mit rituellen Instruktionen für den jeweiligen Magier.

Zahlreiche Abbildungen von Originalquellen werden die Ausführungen illustrieren.

Prof. Dr. Fischer-Elfert hat sich in Würzburg habilitiert und hat seit 1999 den Lehrstuhl für Ägyptologie an der Universität Leipzig inne. Die altägyptische Magie gehört zu seinen Forschungsschwerpunkten.

Zurück