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Philosophische Fakultät

Neuer Blick auf volkskundliche Forschungsbestände

23.04.2024

Was schlummert in unseren Schränken? Dieser Frage widmet sich eine neue Ausstellung des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft. Es geht um die kritische Reflexion von Wissenschaftsgeschichte.

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Diese Originale dienten als Grundlage für die neue Ausstellung. (Bild: Linzner/JMU)

Eröffnet wird die Ausstellung am 26. April 2024 um 18 Uhr in Raum 4U6 des Philosophischen Gebäudes am Hubland. Sie enthält zwölf Plakate und originale Großformate zu unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Themen – entworfen wurden sie von Studierenden im Rahmen eines Praxisseminars unter der Leitung von Felix Linzner, ehemals Beschäftigter im wissenschaftlichen Dienst am Lehrstuhl.

„Wissenserwerb ist immer geprägt vom gesellschaftlichen Kontext seiner Zeit, beeinflusst von Vorannahmen und Deutungsmustern“, erklärt der Kulturwissenschaftler. „In unserem Seminar haben wir diese Einflüsse aufgezeigt, alte Forschungsbestände neu interpretiert und ihre historische Bedeutung neu bewertet. Dieser reflexive Prozess wird nun mit der Ausstellung anschaulich gemacht.“

Die Ausstellung widmet sich:

  • dem Atlas der Deutschen Volkskunde, der eine Übersicht deutscher Volksbräuche, Gewohnheiten und Traditionen aus dem 20. Jahrhundert bieten soll – tatsächlich aber eher einem Wunschbild entspricht als der Realität (Projekt der Studierenden Ronja Vierheilig und Tina Rottmann),
  • Atlanten griechischer Volkskunde, die Traditionen und Bräuche in Griechenland dokumentieren – speziell in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (Projekt von Sofia Raffa),
  • Einzelseiten aus dem Atlas der Deutschen Volkskunde über die historisch gewachsene Rolle sogenannter Wöchnerinnen, also von Müttern in den ersten Wochen nach der Geburt (Projekt von Vanessa Moritz),
  • der Konstruktion von Männlichkeit im Schweizer Atlas der Volkskunde (Projekt von Celine Seeger) und
  • Großformaten als Zeugnisse volkskundlicher Hausforschung – insbesondere aus der Zeit von 1901 bis 1911 als auch aus der jüngeren Kitzinger Geschichte (Projekt von Kim Klein und Luna Schwalb).

Kontakt

Felix Linzner, ehemals Beschäftigter im wissenschaftlichen Dienst am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft, felix.linzner@uni-wuerzburg.de

Von Sebastian Hofmann

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